Fahrwerk-Systeme für ruhiges Gleiten
Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte er deshalb ein System für "querkraftfreies Fahren". Sein Projekt steht dabei für einen neuen Trend in der Autoentwicklung. Derzeit befassen sich Ingenieure vorzugsweise mit elektronisch gesteuerten Fahrwerk-Systemen und damit um ein Plus an Komfort. Auch Bärs adaptives Fahrwerk soll ruhiges Dahingleiten ermöglichen und wirkt dazu der Querkraft entgegen. Eine Testfahrt zeigt, was gemeint ist: Wo es einen sonst kräftig in die Seitenwangen der Sitze drücken würde, bleibt man völlig gerade sitzen.Möglich machen das spezielle Federelemente an den Achsen und vorausschauende Videokameras. Mit ihrer Hilfe wird der Wagen bei Kurvenfahrten in Sekundenbruchteilen um bis zu fünf Zentimeter angehoben oder abgesenkt. Bis Tempo 130 lasse sich die Querkraft komplett ausgleichen, sagt Bär. Audi-Entwicklungschef Michael Dick verspricht eine gründliche Prüfung auf Serientauglichkeit: "Für die nächste Generation von Q7 oder A8 wäre das sicher eine tolle Sache."
Auch Mercedes peilt ein Plus an Fahrkomfort an: Das Unternehmen entwickelt nach Angaben von Pressesprecher Christoph Horn das sogenannte Magic-Body-Control-Fahrwerk, das Bodenunebenheiten ausgleichen soll. Eine hinter dem Innenspiegel montierte Stereokamera "beobachtet" die Straße. So könne die Kraft an jedem Rad separat geregelt werden, erläutert Horn. Karosseriebewegungen könnten fast vollständig ausgeglichen werden. Das System soll in der nächsten Generation der S-Klasse in Serie gehen.
Auch Ford setzt das Thema auf die Agenda. Für die nächste Generation seiner Mittelklasse-Modelle plant der Hersteller die sogenannte Preview-Technologie. Die Idee: Daten über häufig gefahrene Strecken sollen gespeichert und genutzt werden, um das Fahrwerk auf die jeweilige Straßenoberfläche einzustellen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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