Bezüge und Vorhänge lassen das Wohnzimmer wie neu wirken
"Im Handumdrehen schafft man so eine neue Wohlfühlatmosphäre", sagt Elisabeth Berkau, Textilgestalterin und Weberin aus München. Aber damit Einrichtungskomponenten im Einklang sind, ist bei der Wahl der Stoffe für Vorhänge, Polster und Accessoires ein gutes Händchen gefragt. Vorhänge können durch Formen, Muster und Raffungen unterschiedliche Wirkungen erzielen. So hat ein opulent gebauschtes Raffrollo mit einem Blumenmuster eine verspielte Wirkung. "Ein glatt gearbeitetes Raffrollo, beispielsweise mit Längsstreifen, kann dagegen sehr puristisch sein und beruhigend wirken", erklärt Berkau. Auch ein glatter Flächenvorhang unterstreicht ein modernes Ambiente, strahlt jedoch eine gewisse Distanz und Kühle aus.
Den richtigen Stoff zu finden, ist nicht leicht, denn die Material- und Musterauswahl ist groß. Deshalb empfiehlt Berkau, sich bei einem Raumausstatter beraten zu lassen und durch die Musterbücher zu blättern. "Stoffe muss man fühlen", betont sie. "Dann wird man von Optik und Haptik regelrecht verführt und verliebt sich beim Schauen automatisch in den richtigen Stoff."
Für Vorhänge eignen sich alle Stoffe, die nicht zu schwer sind. "Neben der Auswahl an unverwüstlichen Mischgeweben und Polyesterstoffen ist Leinen besonders langlebig und knittert außerdem sehr edel", erklärt Berkau. Leinenstoffe sind allerdings nicht für jedermann zu empfehlen. Wer die Vorhänge lieber ordentlich am Fenster haben möchte, ist mit pflegeleichten Polyesterstoffen besser beraten.
Clever kombinieren
Für eine interessante Kombination auf einem schlichten Sofa sollten Bewohner Muster, Farben und Formen der Kissen mischen. Hier rät die Innenarchitektin Jessica Stuckstätte aus Hamburg, auf die Haptik zu achten. "Ein glänzendes, glattes Kissen, etwa aus Satin, eignet sich eher als Zierkissen", erklärt sie. "Weiche und warme Stoffe wie Samt, Filz oder Cord laden dagegen auch zum Kuscheln ein." Für Boden- oder Stuhlkissen eignen sich feste Stoffe wie Jeans oder Polsterstoffe. Letztere sollten auch für den Lieblingssessel oder das Sofa genommen werden. "Die meisten Hersteller arbeiten mit einer sogenannten Martindale-Angabe", erklärt Vera Kerzel, Gestalterin im Handwerk aus Bremen. "Je höher die Zahl, desto strapazierfähiger der Stoff." Gute Polsterstoffe überstehen mindestens 20 000 Scheuertouren.
"In der Regel sollte man ein großes Sofa eher zurückhaltend gestalten, da es sonst sehr dominant im Raum werden kann", sagt Kerzel. Ein Sessel in einem besonderen Stoff kann dagegen zu einem echten Lieblingsstück werden. Die Gestalterin empfiehlt, eine Vorauswahl an Stoffen mit nach Hause zu nehmen und diese im Raum bei verschiedenen Lichtverhältnissen auf sich wirken zu lassen. Welcher Stoff am besten zu einem passt, entscheidet dann das Gefühl.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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