Dämmmaterialien im Überblick
Es werden drei Haupt-Materialgruppen unterschieden: mineralische Stoffe wie Glas- oder Steinwolle sowie Polyurethan und Polystyrol, besser bekannt als Styropor, außerdem Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf und Baumwolle.Der Verbraucher treffe seine Wahl meist aufgrund der Kosten, sagt Werner Eike-Hennig vom Institut für Wohnen und Umwelt in Darmstadt. "Es ist ein Unterschied, ob der Quadratmeter 23 Euro kostet oder sechs." Ein anderes wichtiges Kriterium ist die Wärmeleitzahl. Hier gelte: "Je niedriger, desto besser die Dämmeigenschaft des Materials", erläutert Maria Feldhaus von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Polystyrol ist zwar preisgünstig, kann aber im Keller und unter dem Dach Platz kosten. Denn die Dicke des Dämmstoffs entscheidet mit über den U-Wert - er gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil geht. Auch beim U-Wert gilt nach Auskunft von Feldhaus wie bei der Wärmeleitzahl der Grundsatz: Niedriger ist besser. Und für das Material gilt in der Regel: Dünner ist teurer.
Polyurethan (PU) bietet eine größere Auswahl an Wärmeleitzahlen als Polystyrol und damit die Möglichkeit, den U-Wert von 0,30 für den Keller mit weniger Werkstoff zu erreichen. Feldhaus und Eike-Hennig würden daher unter der Decke eher die dünnen Polyurethan-Platten anbringen. Zudem hält PU mehr Druck aus und ist feuchtebeständiger.
Hohlräume ausfüllen
Zum Dämmen des Speichers eignen sich Verbundplatten aus einer Polystyrolschicht. Sie werden nur auf die Holzbalken am Boden gelegt. Das Material hat aber einen Nachteil: Polystyrol schützt kaum vor sommerlicher Hitze. Platzsparend ist das Ausblasen von Hohlräumen mit Styroporkörnchen - was aber Profis übernehmen sollten, rät Feldhaus.
Steinwolle ist ein Klassiker an der Außenwand, wo die aktuelle Energieeinsparverordnung einen U-Wert von 0,28 verlangt. Experten müssen diesen Wert ausrechnen und damit die Dicke des Materials bestimmen, sagt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung. Die für den Speicherboden geforderten 18 Zentimeter werden mit Stein- und Glaswolleplatten schnell erreicht. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert der Einbau zwischen Dachbalken.
Nachwachsende Rohstoffe kommen meist unter dem Dach zum Einsatz. Zellulose, also Altpapier, etwa wird ähnlich wie Styroporkügelchen in die Hohlräume zwischen den Dachsparren geblasen. Auch weicher Hanf und Schaf- oder Baumwolle füllen diesen Platz gut auf. Insgesamt gilt hier: Wer die Ökovariante wählt, greift tiefer in die Tasche.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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