Das Haus mit Rollläden und Markisen schützen
"Als Hitzeschutz an Fenstern und Terrassentüren eignet sich vor allem ein außen angebrachter Sonnenschutz", sagt Christian Stolte von der Deutsche Energie-Agentur (dena) in Berlin. Jalousien, Roll- oder Klappläden reduzieren die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent.Weniger effektiv, aber dennoch nützlich ist laut dem Energieexperten ein Blendschutz auf der Innenseite der Fenster. Denn bei Vorhängen, innen angebrachten Jalousien, Rollos oder Plissees gelange noch Sonnenstrahlung in den Raum, so dass die Temperatur innen steige. Falls sich kein Außenschutz anbringen lässt, verringern helle und reflektierende Rollos die Sonneneinstrahlung immerhin um 25 Prozent.
Der Nachteil von heruntergelassenen Rollläden liegt auf der Hand: Die Bewohner können nicht mehr nach draußen schauen, sagt Gerhard Rommel vom Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz in Bonn. Dies sei bei Jalousien anders. Hochgezogen verschwinden Jalousien und auch Rollläden in Kästen. Bei Jalousien lässt sich neben der Höhe auch der Licht- und Wärmeeinfall regeln. Diese Beschattungssysteme waren früher vor allem an Gewerbeimmobilien üblich, mittlerweile seien sie auch bei privaten Bauherren beliebt und für sie erschwinglich.
Terrasse und Balkon liegen unter Markisen im Schatten. Sie beeinflussen auch die Bedingungen in angrenzenden Räumen positiv. Automatisierte Markisen mit Wettersensoren fahren sich bei einem plötzlichen Regenguss oder aufkommendem Wind selbst ein, so dass die Bahn keinen Schaden nimmt. "Der Sonnenwächter gibt bei Sonnenschein automatisch dem Motor den Befehl, die Markise auszufahren", erklärt Rommel. So schützt sie die Wohnung auch dann vor Hitze, wenn niemand zu Hause ist.
"Bevor ein Mieter eine Markise, Rollläden oder Jalousien an der Fassade anbringt, sollte er sich unbedingt eine Genehmigung vom Vermieter einholen", rät Dietmar Wall, Rechtsanwalt beim Deutschen Mieterbund in Berlin. Denn das gelte als eine bauliche Veränderung. Sind sich Vermieter und Mieter einig, sollten sie die Modernisierungsvereinbarung schriftlich festhalten. Darin sollte eine Entschädigung nach Zeitwert beim Auszug vereinbart werden. "Sonst geht der Mieter bei einem ungeplanten, früheren Umzug leer aus", erläutert der Experte.
Vor Hitze in den Räumen bewahren außerdem Sonnenschutzfenster. "Solche Schutzfenster halten bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie vom Eindringen in das Haus oder die Wohnung ab", sagt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) in Frankfurt am Main. Für den Hausbau eigne sich vor allem Glas mit einer dünnen, metallenen Beschichtung. Diese reflektiere intensive Sonnenstrahlen, erläutert Tschorn.
Wollen Hausbesitzer die Sonne in den kühleren Jahreszeiten Frühling, Herbst und Winter als solare Energiequelle nutzen, rät Tschorn zu Fenstergläsern mit einem hohem Gesamtenergie-Durchlassgrad (g-Wert) und hoher Lichtdurchlässigkeit. Solche Fensterscheiben brauchen jedoch für den Schutz gegen Sommerhitze zusätzlich installierte Beschattungssysteme.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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