Einen Schwimmteich nur mit Profi anlegen
Wer für den Bau eines Schwimmteichs einen Profi engagiert, zahlt schnell 50 000 Euro. "Deshalb möchte mancher Hausbesitzer selbst einen solchen Teich anlegen", weiß Ralph Roufflair, Trainer an der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln. Ob das gelingt, hängt unter anderem vom handwerklichen Geschick, der verfügbaren Zeit und vom Geldbeutel ab. Der Experte ist aber sicher: "Ein gutes Heimwerker-Team kann das durchaus schaffen."Vor dem Bau sollten sich Heimwerker zuerst etwas Wissen anlesen, rät Roufflair. Ob der Teich funktioniert, hänge schließlich von vielen technischen und biologischen Zusammenhängen ab. Zunächst sollte es im Garten mindestens 50 Quadratmeter Platz geben. "In kleineren Teichen macht Schwimmen einfach kaum Spaß."
Wendelin Jehle warnt jedoch: "Auch wenn sich Laien noch so intensiv in Büchern und im Internet über das durchzuführende Projekt informieren, begehen sie oft schwere Fehler", sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer in Lüneburg. Er rät von einem kompletten Alleingang ab. Nachträgliche Reparaturen und Fehlerkorrekturen verschlängen oft erhebliche Summen.
Jehle empfiehlt, den Teich zumindest von einem erfahrenen Schwimmteichpläner entwerfen zu lassen. "Das kostet etwa 1000 bis 2000 Euro." Die professionelle Planung mache es unwahrscheinlich, dass sich später gesundheitsgefährdende Keime wie Koli-Bakterien oder Salmonellen im Teich bilden. Schwimmteiche lassen sich mit Beton, Ton oder Folie gegen das Erdreich abdichten. "Für den Bau in Eigenregie eignen sich Folienteiche", erklärt Peter Himmelhuber, Gärtner und Fachbuchautor aus Regensburg. Die Folien müssen meist aufgrund der Größe des Teichs miteinander verschweißt werden - eine Arbeit, die Heimwerker nach Ansicht der Experten auf keinen Fall selbst machen sollten. Das Risiko, dass die Folie undicht werde, sei zu groß. Besser ist es, die Folien vom Hersteller zur passenden Größe verschweißen zu lassen. Das setzt zu Baubeginn einen konkreten Bauplan voraus, in dem die Teichgröße festgelegt ist.
"Bewährt hat sich die Trennung in einen von Pflanzen freien Schwimmbereich und eine angrenzende, intensiv mit Pflanzen besetzte Regenerationszone", erklärt Roufflair. Getrennt wird beides durch eine Barriere, die vom Teichboden nach oben bis etwa 30 Zentimeter unter die Wasseroberfläche führt. Als Faustregel gilt: Die Regenerationszone sollte etwa so groß wie die Schwimmzone sei. Denn je kleiner die Regenerationszone ausfalle, umso mehr Technik sei zum Säubern des Wassers notwendig.
Vor dem Verlegen der Folie muss die Erde an der geplanten Stelle ausgehoben werden. Der Schwimmbereich sollte mindestens 120 Zentimeter tief sein, sagt Himmelhuber. Die Teichgrube könne der Heimwerker mit einem gemieteten Minibagger selbst ausheben - oder aber eine Baufirma damit beauftragen. Der Vorteil: Erfahrene Baggerfahrer können den Teichgrund schon beim Ausbaggern in die richtige Form bringen und ihn mit der Schaufel so modellieren, dass der Teich unterschiedlich tief ist.
Unter die Teichfolie gehört eine Sandschicht als Polster, empfiehlt Himmelhuber. Denn später lastet durch das Wasser ein enormer Druck auf der Folie. Auf den Sand kommt als weiterer Schutz ein sogenanntes Geovlies. Weil Teichfolie schwer ist, sollten beim Auslegen mehrere Helfer anpacken. Das verhindere, dass die Folie einreiße. Der Grund des Schwimmteiches werde mit feinem Rollkies abgedeckt. So bleibt die Folie unsichtbar.
Pflanzen sind das Geheimnis der natürlichen Gewässerreinigung. "Deshalb muss der Regenerationsbereich unterschiedliche Wassertiefen haben, die den Ansprüchen der Sumpf- und Wasserpflanzen gerecht werden", erläutert Himmelhuber.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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