Jede Wand braucht ihren Dübel
Ist das Bohrmehl staubfein, aber noch rieselfähig, ist es Beton, erläutern Karl-Gerhard Haas und Peter Birkenfeld, Experten für die Stiftung Warentest in Berlin in ihrem Ratgeber "Reparaturen zu Hause". Der Staub habe eine weiße bis hellgraue Farbe. Porenbeton sei ebenfalls weiß, aber grobkörnig und leicht schmierig. Und er leiste dem Bohrer nur wenig Widerstand. Im Gegensatz zu Beton: Hier sei der Einsatz eines Bohrhammers notwendig.Ziegel und Lochziegel aus Ton liefern rotes oder gelbliches Bohrmehl. Kalksandsteine zerfallen in weißes Bohrmehl, das sich sandig anfühle. Gipskarton habe feines weißes Mehl, das am Bohrer klebe. Bei Gipsfaserplatten sei es hellgrau.
Die Klassiker unter den Dübeln sind Spreizdübel, die sich beim Eindrehen der Schraube gegen die Wand des Bohrloches stemmen und so für Halt sorgen. Nach Angaben der Warentest-Autoren hält der Spreizdübel am besten in festen Baustoffen wie Beton oder in Mauerwerk aus Vollstein. In Leichtbauwänden sowie in Steinen mit Hohlkammern haben Spreizdübel Probleme. "Alleskönner bei solchen Wandaufbauten sind Universaldübel", sagt der Maurer Robert Raschke aus Bottrop. Er ist Trainer an der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln. Universaldübel finden auch in Lochbausteinen oder in den Hohlräumen von Gipskartonwänden und Gipsfaserplatten sicheren Halt. Denn sie verankern sich in Hohlräumen oder spreizen sich gegen die Wände. Diese Verbindungen seien aber nicht sonderlich belastbar.
Neben Universaldübeln gibt es Spezialisten für bestimmte Materialien wie Gipskartondübel, die wie Schnecken aussehen. Aber für schwerere Befestigungen an der Decke seien sie wegen ihrer geringen Tragfähigkeit kaum geeignet, so die Experten der Stiftung Warentest. Ein leichter Rauchmelder lasse sich damit jedoch gut befestigen.
Für die Auswahl des Dübels zählt außerdem die Last, die er halten soll. Eine Halterung für das Toilettenpapier könne der Heimwerker problemlos mit einem Universaldübel befestigen, erläutert Rasche. Aber für einen Handtuchhalter empfiehlt der Bautechniker einen Langschaftdübel. Dieser ragt tiefer in das Mauerwerk hinein. "Für die Befestigung von Rohrleitungen oder Vorwandinstallationen sollte der Heimwerker hingegen spezielle Gasbetondübel verwenden", rät Raschke. Diese sind noch stabiler.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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