Marode Hausinstallationen können Brand auslösen
Gerade in älteren Wohngebäuden sei oft noch die ursprüngliche Elektroinstallation in Betrieb, sagt Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Installationsgeräte und -systeme beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in Frankfurt. Diese Installationen entsprechen häufig nur den Anforderungen der Entstehungszeit - und diese ist lange her.Jahrzehnte alte Leitungen sind etwa nicht für den gleichzeitigen Betrieb mehrerer moderner Haushaltsgeräte ausgelegt. Für den heute üblichen gleichzeitigen Gebrauch von Computer, Wasserkocher, DVD-Player, Fernseher, Kühlschrank oder Gefriertruhe fehle es neben Steckdosen auch an leistungsfähigen Leitungen, erklärt Susanne Woelk von der Aktion Das sichere Haus in Hamburg. Die Bewohner behelfen sich dann vielfach mit Mehrfachsteckdosen - und diese überlasten leicht, warnt Jung.
Die Folge ist ein ständiges Herausspringen der Sicherung. Oder schlimmer: Unter Umständen springe selbst bei dauerhafter, leichter Überlastung diese nicht heraus, wodurch sich das Isolationsmaterial der Leitungen immer wieder erhitzt, bis es schließlich brüchig werde, erläutert Jung. Dies verursache einen Schwelbrand.
"Steckdosenleisten sollten kein Dauerzustand sein und bei Bedarf durch fest installierte neue Steckdosen nachgerüstet werden", rät Woelk. Doch Wohnungsbesitzer könnten die Gefahren durch einen nicht ordnungsgemäßen Zustand oftmals nicht selbst erkennen. Daher sollte ein Fachmann die Anlagen von Zeit zu Zeit prüfen. Bei Mängeln dürfe der Hausbesitzer zudem auf keinen Fall selbst Hand anlegen.
Wer alte Leitungen erneuert, muss mitdenken: Bauherren und Modernisierer sollten die elektrische Anlage und Ausstattung mit Steckdosen so großzügig planen, dass sie nicht nur für die heute benötigten Geräte ausreicht, sondern auch für die Anforderungen in der Zukunft. Neben ausreichend vielen Steckdosen und Schaltern empfiehlt Jung für alle Räume einen Antennen- und Telefonanschluss.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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