Neue Materialien und Muster für den Fußboden

Sieht aus wie ein Teppich, ist aber ein Hartbodenbelag: Der "Canvas Collection" von K. Stamatopoulos ist aus Vinylfäden gewebt. | Foto: Deutsche Messe AG
  • Sieht aus wie ein Teppich, ist aber ein Hartbodenbelag: Der "Canvas Collection" von K. Stamatopoulos ist aus Vinylfäden gewebt.
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Betonböden sind grau - und gelten nicht als gemütlich. Dass ausgerechnet diese Farbe nun für Teppichböden eine der großen Neuheiten im Handel ist, ist überraschend. Teppiche, Laminat und Parkett gibt es nun viel in Grau - wie auf der weltweit führenden Teppichmesse Domotex in Hannover zum Anfang des Jahres zu sehen war.

Grau kann in Wohn- und Schlafzimmer, Küche und Flur gerade das, was man der Farbe sonst völlig abspricht: für Gemütlichkeit sorgen. Sie mildert außerdem eine farbige, grell wirkende Einrichtung ab. Denn zum einen ist ein farbiger Fußboden zu Möbeln in verschiedenen, sehr auffälligen Farben einfach zu viel des Guten. "Das ist zu viel", sagt Gabriela Kaiser, Trendexpertin für die Domotex. Zum anderen bewirken diese bunten Möbel auf sehr hellen Böden, dass die Beläge noch heller, strahlender wirken.

Grau hingegen mildert die strahlenden Möbelfarben etwas ab, und leuchtet selbst so wie die weißen Flächen. Deshalb sei Grau auch als Wandfarbe im Trend. "Grau wird viel mehr zu sehen sein und sehr raumgreifend sein", berichtet Kaiser.

Im Trend seien am Boden alle Grautöne - lichtes Hellgrau, Mausgrau und sogar ein fast schwarz wirkendes Grau. Oder es wird kombiniert mit Beige und nennt sich dann, zusammengesetzt aus beiden Begriffen, Greige. Dieses ist besonders bei Belägen wie Parkett oder Laminat im Trend, wie vor kurzem auch der Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller in Bielefeld berichtete.

Daneben sehe man häufig "neue Nicht-Töne" in den Kollektionen der Teppichhersteller, sagt Kaiser. Cremefarben oder oliv-gräulich etwa - Töne, die auch als Tarnfarben bezeichnet werden. "Sie werden besonders gerne für hochwertige Materialien genommen", sagt Kaiser.

Für Stefan Diez, Industrie- und Produktdesigner, war eine Neuheit auf der Domotex besonders interessant: Vinylböden mit textiler Struktur. Die Beläge sind aus Plastikfasern gewebt - "Tuuli Floorcovering" des finnischen Herstellers Hellsten Flooring aus Vinyl, Polyester oder Fiberglas, "Fitnice" von Vertisol Internacional aus Polyester-Filamentgarnen.

"Das Problem elastischer Böden ist: Sie haben eigentlich keine Struktur und wirken daher in der Fläche sehr langweilig", erläutert Diez. Teppiche mit ihren Fasern hingegen brechen das Licht, man sieht Laufspuren. Diesen Eindruck sollen die neuen Beläge auch schaffen können. Die "Canvas Collection" von K. Stamatopoulos spielt sogar mit dem Begriff: "Canvas" ist Englisch für Gewebe.

Weiterhin beliebt bei Bodenbelägen bleiben Gebrauchsspuren: Sie werden also so bearbeitet, dass sie abgenutzt aussehen, teils sogar Kratzer und Risse haben. Der "Old Painter’s Dream" der Timeless Collection von Baltic Wood hat etwa von Hand gearbeitete Wurmlöcher, Spuren von schwarzer Farbe und gehobelte Kanten.

Die Suche nach dem - wenn auch künstlich so getrimmten - Alten geht einher mit einer ebenfalls weiterhin aktuellen Vorliebe der Verbraucher für hochwertige Materialien. "Wenn sie es sich leisten können, wollen die Menschen wieder das echte Material im Haus haben statt nachgemachter Optiken", berichtet Kaiser. Und diese hochwertigen Bodenbeläge sollen zudem hergestellt oder gelegt werden wie einst. Vor allem handgeknüpfte Teppiche seien gefragt. Und beim Parkett, aber auch Laminat sind traditionelle Fischgrätenmuster wieder im Trend.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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