Wild gesteckt statt streng gebunden
"Die Sträuße des Jahres sollen Leichtigkeit und Unbekümmertheit vermitteln», erläutert Manfred Hoffmann, Meisterflorist und Kreativdirektor des Fachverbands Deutscher Floristen. "Zurück zur Natur - das ist so etwas wie der Megatrend in diesem Jahr."
Statt mit künstlichen Accessoires arbeiten Floristen mit Materialien vom Wegesrand, Bauerngarten und aus der Küche. Rosmarinsträußchen, knallroter Spitzpaprika oder exotisch anmutende Ingwerfrüchte und Wurzeln halten Einzug in bunte Sommersträuße oder Tischgestecke.
Jürgen Herold, Deutschlands Meisterflorist 2012/2013 setzt mit getrockneten Blüten des vergangenen Herbstes und zarten Frühlingsblumen gegensätzliche Akzente, in ein Ostergesteck mit Hyazinthen und Anemonen hat er eine vertrocknete Kiwiranke eingearbeitet. "Es ist doch die Aufgabe des Floristen, die Natur abzubilden - Plastikschmetterlinge will niemand haben", sagt Herold. Der Zeitgeist sei geprägt von einer unbestimmten Angst, sich noch weiter von der Natur zu entfernen, Angst davor, dass sie irgendwann zurückschlage.
"Die Natur ist ja auch einfach faszinierend" sagt Hoffmann. Er deutet dabei auf eine Blume, die er als wahres Blütenwunder bezeichnet: Die handtellergroßen Anthurien mit ihren charakteristisch herausragendem Blütenstand erleben 2014 eine Renaissance. Mit ihrem nahezu unerschöpflichen Farbspektrum, ihrer Blühfreude und ihrer Unkompliziertheit sei die Anthurie nicht nur als Schnittblume perfekt, sondern auch eine dankbare Zimmerpflanze.
"Auch in diesem Bereich beobachten wir, dass die Menschen es möglichst unkompliziert wollen." Wer im hektischen Alltag auf der Suche nach dankbarem Zimmergrün sei, dem empfiehlt der Gärtner und Florist Hoffmann ein Exemplar der sattgrünen Kentiapalme: "Die verzeiht auch mal, wenn man sie zu wenig gegossen hat."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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