Nobel wohnen im Grenzstreifen: Knapp 600 Wohnungen entstehen an der Grenze zu Kreuzberg

Blick vom Kirchpark auf das neue Wohnquartier "Luisenpark" mit seinen geplanten 548 Wohnungen. 2019 soll es fertig sein. | Foto: formart / bloomimages
4Bilder
  • Blick vom Kirchpark auf das neue Wohnquartier "Luisenpark" mit seinen geplanten 548 Wohnungen. 2019 soll es fertig sein.
  • Foto: formart / bloomimages
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Wo früher die DDR-Grenzsoldaten freies Schussfeld hatten, entsteht bis Ende 2019 ein komplett neues Wohnquartier mit knapp 600 Wohnungen. Damit wird eine der letzten Freiflächen im ehemaligen Grenzstreifen bebaut.

Die noblen Eigentumswohnungen in den versetzten Würfelhäusern an der östlichen Seite zum Luisenstädischen Kirchpark nennen die Investoren Parkside Houses, die schicken, in den langgezogenen Gebäuderiegeln an der Stallschreiberstraße Cosmopolitan Houses. Begriffe, die zahlungskräftige Kundschaft ziehen sollen. Die Firma formart lässt derzeit die Baugrube für das 200 Millionen Euro teure Wohnbauprojekt „Quartier Luisenpark“ auf dem rund 19 000 Quadratmeter großen ehemaligen Mauergrundstück ausheben. Insgesamt entstehen zwischen der City-Grundschule und der Otto-Suhr-Siedlung auf Kreuzberger Seite 409 Eigentumswohnungen.

In der Mitte des Baugrundstücks gehören zwei Häuser einem anderen Investor, der 40 Mietwohnungen errichtet. Geplant werden sie von den gleichen Architekten. Das Büro Grüntuch Ernst Architekten hat die Bebauung am Park entworfen, das Büro Axthelm Rolvien Architekten die Wohnhäuser entlang der Stallschreiberstraße. Die Eigentumswohnungen – die Hälfte davon Zwei-Zimmerwohnungen, die anderen drei bis fünf Zimmer groß – sollen ab 4900 Euro pro Quadratmeter kosten. Wie viel die teuersten mit großzügigen Dachterrassen und Fernsehturmblick kosten werden, konnte Marie-Louise Roßmy vom PR-Büro nicht sagen.

Das gesamte Quartier wird nach dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung realisiert. Der Investor formart baut an der Alexandrinenstraße ein achtgeschossiges Wohnhaus, das nach Fertigstellung an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Howoge verkauft wird. Die wird in dem Gebäude (brh Architekten) 139 Mietwohnungen mit subventionierten Mieten ab 6,50 Euro nettokalt pro Quadratmeter anbieten.

Im Erdgeschoss des Ho-woge-Hauses entsteht eine Kita mit bis zu 50 Plätzen. In einem Städtebaulichen Vertrag mit dem Land Berlin wurde 2016 zudem geregelt, dass der Projektentwickler formart drei Millionen Euro für die Wiederherstellung der Alexandrinenstraße und Stallschreiberstraße bezahlt, eine Million Euro für die Erweiterung der City-Grundschule bereitstellt und einen öffentlichen Spielplatz an der Sebastianstraße vergrößert. Der ehemalige Kolonnenweg der Grenzposten zwischen Alexandrinenstraße und Alten Jakobstraße soll öffentlicher Fuß- und Radweg werden, auf dem es Spielgeräte geben wird. Die Spiel- und Grünflächen im autofreien Quartiershof kann auch jedermann nutzen. Damit man nicht um das neue Wohnquartier herumlaufen muss, um von Westen in den Luisenstädtischen Kirchpark zu gelangen, gibt es eine öffentliche Durchwegung von der Otto-Suhr-Siedlung.

Als erstes beginnen die Investoren mit dem Howoge-Gebäude im Süden. Ein Pendant an der Alten Jakobstraße hat die Patrizia Immobilien AG bereits 2016 fertiggestellt und die 102 hochwertigen Eigentumswohnungen in dem „Meine Mitte“ getauften Gebäudeensemble an die neuen Bewohner verkauft.

In den Erdgeschossen der Häuser an der Stallschreiberstraße sind Geschäfte, Restaurants und Gewerbeeinheiten zum Beispiel für Arztpraxen geplant. Unter dem neuen Wohnquartier Luisenpark entstehen auch 174 Parkplätze in einer Tiefgarage. Der Vertrieb der Eigentumswohnungen hat soeben begonnen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 167× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 140× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 592× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.