Lachen trainiert den ganzen Körper
Vermutet wird aber, dass beim Lachen eine Fülle von Glückshormonen durch den Körper strömen: Wahrscheinlich werden Serotonin, Dopamin sowie das auch beim Stillen und Sex wirksame Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet.Fest steht aber in jedem Fall, dass Lachen harte Arbeit ist - für den Körper. Mehr als 100 Muskeln sind beteiligt: von der Gesichts-, Hals- und Atemmuskulatur bis zur Zwischenrippenmuskulatur, erläutert der Humanbiologe Prof. Carsten Niemitz von der Freien Universität Berlin. Allein im Gesicht steuern 40 Muskeln die Mimik. Je intensiver das Lachen, desto mehr Muskeln werden von oben nach unten bewegt. Wer sich zum Beispiel "krumm und kringelig lacht", trainiert vergleichbar einer Rumpfbeuge die Muskeln zwischen Brust- und Schambein.
Lachen als "Massage für die Eingeweide" kann körperliche Beschwerden lindern. So fällt dank der tiefen Atmung das Abhusten bei Bronchitis und Erkältungen leichter. Auch Raucher, denen zu viel Luft in der Lunge Probleme bereitet, können profitieren. Außerdem verändert sich das Schmerzempfinden. Schweizer Forscher stellten fest, dass Probanden, die bei einem Mister-Bean-Film viel echtes Lächeln und Lachen zeigten, ihre Hände länger in Eiswasser tauchen konnten als andere.
Doch nicht alle Menschen haben immer von sich aus etwas zu lachen. Abhilfe kann das sogenannte Lachyoga bieten. In den Kursen werden Übungen vermittelt, die zum Beispiel typische Wuthaltungen in entspanntes Verhalten ummünzen, sagt Michaela Schäffner vom europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortraining. Wer regelmäßig Türen knallt, lernt, bereits beim Griff zur Klinke den Anti-Stress-Mechanismus in Gang zu setzen.
Dieser hemmt möglicherweise unter anderem die Produktion von Adrenalin, das den Körper normalerweise in Alarmstimmung versetzt. Lachyoga-Kurse werden auch in Berlin angeboten. Die Lehrgänge müssen allerdings aus eigener Tasche bezahlt werden, weil die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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