Bei Grauem Star hilft nur eine Operation

Probleme beim Lesen: Ursache könnte eine Linseneintrübung sein, die eine punktgenaue Abbildung des Betrachteten auf der Netzhaut verhindert. | Foto: Kai Remmers
  • Probleme beim Lesen: Ursache könnte eine Linseneintrübung sein, die eine punktgenaue Abbildung des Betrachteten auf der Netzhaut verhindert.
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Wenn Menschen älter als 60 Jahre sind, lässt ihre Sehkraft oft drastisch nach. Dahinter kann die Augenerkrankung Grauer Star stecken, von Medizinern Katarakt genannt. Dabei trüben und verhärten sich die Augenlinsen.

Die Sehschärfe lässt schleichend nach. "Zunächst zeigt sie sich durch eine schlechtere Nachtsicht, eine erhöhte Blendeempfindlichkeit und einen größeren Lichtbedarf beim Lesen", erläutert Amir-Mobarez Parasta, Ärztlicher Leiter am Augenzentrum München. Später kann es zu verringertem Kontrastsehen, gestörtem Farbensehen und Doppelsehen von Konturen kommen. Mit der Zeit wird der Grauschleier immer dichter.

Wer seine Linsentrübung behandeln lassen will, kommt an einer Operation nicht vorbei. "Die Implantation einer künstlichen Linse ist die einzige Behandlungsmöglichkeit, die zum Erfolg führt", sagt Prof. Thomas Kohnen, Direktor der Klinik für Augenheilkunde der Universität Frankfurt am Main. "Der Graue Star kann nicht mit Medikamenten geheilt werden." Im Großteil aller Fälle entscheiden die Patienten aber zusammen mit ihrem Augenarzt, ob und wann operiert werden soll.

"Den Zeitpunkt der Operation machen wir in der Regel davon abhängig, wie sehr der Patient in seiner Sehstärke eingeschränkt ist, wobei die individuellen Ansprüche an die eigene Sehkraft von Patient zu Patient sehr verschieden sind", sagt Kaweh Schayan-Araghi vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Im Frühstadium lasse sich häufig durch eine veränderte Brillenstärke eine vorübergehende Verbesserung erzielen. "Da Grauer Star in der Regel kein akuter Notfall ist, wird die Operation nicht risikoreicher, wenn man den Eingriff etwas verzögert, zumindest nicht innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre."

"Die Operation erfolgt schonend durch örtliche Betäubung mit speziellen Augentropfen, eine Betäubungsspritze ist in der Regel nicht nötig", erklärt Kohnen. Der Eingriff an einem Auge dauert etwa 15 Minuten und erfolgt in der Regel eine Woche später auch an dem zweiten. "Monofokallinsen werden standardmäßig eingesetzt und stellen die Sicht nur auf einen Entfernungsbereich ein, so dass noch eine Brille in der Ferne oder Nähe notwendig bleibt", erläutert Parasta. "Multifokallinsen hingegen sorgen für besseres Sehen im Nah- und Fernbereich und können auch Hornhautverkrümmungen mitkorrigieren. Eine Brille wird damit oft überflüssig."

Schon einen Tag nach der OP sehen Patienten deutlich klarer, auch der Augenverband wird entfernt. "Selbst wenn der Eingriff schmerzlos war, sollten Patienten die Widerstandskraft ihres Auges nicht überschätzen, es nicht reiben oder drücken und Schwimmbäder wegen der Infektionsgefahr für etwa ein bis zwei Wochen meiden", rät Parasta.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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