Beratungsstellen stehen Mädchen zur Seite

Teenager müssen erst einmal damit klar kommen, bald Mutter zu sein. Beratungsstellen können ihnen in dieser Zeit weiterhelfen. | Foto: Andrea Warnecke/dpa/mag
  • Teenager müssen erst einmal damit klar kommen, bald Mutter zu sein. Beratungsstellen können ihnen in dieser Zeit weiterhelfen.
  • Foto: Andrea Warnecke/dpa/mag
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

"Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger!" Diese Nachricht, übermittelt von einem Arzt, sorgt bei erwachsenen Frauen meist für Glücksgefühle. Für eine 16-Jährige bedeutet so ein Satz aber nichts weniger als den Gau.

Allein schon die Vorstellung, ein Kind zu bekommen, löst bei jungen Frauen Panik aus. Wie soll ich das schaffen? Wer hilft mir? Und vor allem: Wie sag ich’s meinen Eltern?Jedes Jahr werden laut Pro Familia in Deutschland 13 000 Mädchen unter 18 Jahren schwanger. Etwa 6000 von ihnen tragen ihr Kind aus. Ohne umfangreiche Hilfsangebote und viel Organisationstalent sei die Doppelbelastung mit Schule und Kind aber kaum zu schaffen, sagt Julia Jakob von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. Ein Kind könne zwar eine große Bereicherung für das eigene Leben sein, koste aber auch viel Zeit und Energie.

Wichtig sei, sich möglichst genaue Vorstellungen darüber zu machen, wie das Leben mit Kind aussehen könnte und wo es Hilfe gibt, sagt Jakob. "Daher sollten sich junge Mädchen, die gerade erfahren haben, dass sie schwanger sind, so früh wie möglich an eine Beratungsstelle oder das Jugendamt wenden", rät Jutta Stiehler, Leiterin des Dr.-Sommer-Teams der Zeitschrift "Bravo" in München. Dort bekämen sie alle wichtigen Informationen.

Bei der Suche nach einem Platz im Mutter-Kind-Heim kann das Jugendamt mit Adressen weiterhelfen. "Mädchen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, sollten sich möglichst früh zu einem Beratungsgespräch anmelden", rät Jakob. Ein Abbruch sei unter bestimmten Bedingungen nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei. Eine Beratung sei in diesem Fall verpflichtend, stellt sie klar.

Doch vorher steht bei den meisten Mädchen ein klärendes Gespräch mit den Eltern an. Davor haben viele Angst. "Vermutlich werden die Eltern nicht erfreut sein, sondern eher erschrecken oder mit Unverständnis reagieren", sagt Stiehler vom Dr.-Sommer-Team.

Wichtig sei, den passenden Zeitpunkt für solch ein wichtiges Gespräch zu wählen, sagt der Kommunikationstrainer Karsten Noack aus Berlin. Es sollte ein Moment sein, in dem eine möglichst vertraute Stimmung herrscht. "Also besser nicht nebenbei beim Einkaufen", erklärt er.

Wer sich allein nicht traue, könne sich für das Gespräch mit den Eltern Hilfe holen, sagt Stiehler. "Der Vater des Babys ist genauso verantwortlich. Er kann einem bei dem Gespräch den Rücken stärken." Meistens gibt es in der Familie oder dem Freundeskreis Menschen, denen man sich anvertrauen mag. "Das kann die Oma sein oder die Mutter einer Freundin", sagt Stiehler. Auch die Mitarbeiter von Beratungsstellen für schwangere Mädchen könnten beim Gespräch mit den Eltern dabei sein.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 768× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 924× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.