Mundgeruch lässt sich einfach beheben
Meist liegt die Ursache für Mundgeruch im Mund selbst, insbesondere, wenn die Zunge von einem weißen, gelben oder braunen Belag bedeckt ist. Damit sie wieder rötlich oder rosa schimmert, sollte man sie täglich reinigen. "Wichtig ist, dass man die Zunge vorsichtig säubert und nicht verletzt, weil sonst Bakterien ins Blut gelangen können", sagt Sebastian Michaelis von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Die kleinen empfindlichen Erhebungen im hinteren Zungendrittel, die sogenannten Papillen, sollten nicht mitgereinigt werden.
Am besten ist deshalb laut Zahnärztin Aviva Grinfeld aus Berlin folgende Technik: "Die Zunge herausstrecken und vorne an der Spitze breitflächig herunterziehen, auf die genoppte Seite des Zungenreinigers ein neutralisierendes Zink-Gel für Mundgeruch auftragen und dieses langsam vom höchsten Punkt der Zunge, den man sehen kann, nach vorne verteilen.» Anschließend ziehe man das Gel mit der anderen Seite des Zungenreinigers ab. Da Zahnbürsten häufig einen Würgereiz auslösen, sollte man spezielle Zungenreiniger mit flachen Borsten verwenden.
Kaugummis versprechen nur scheinbar eine schnelle Lösung. "Sie können zwar die Speichelproduktion anregen, was besonders bei Mundtrockenheit wichtig ist, aber eben nicht die Bakterien eliminieren", sagt Grinfeld. Permanentes Kaugummi-Kauen verschlimmere das Problem vielmehr. Der pH-Wert im Mund erhöhe sich soweit, dass die Entstehung der Schwefelverbindungen begünstigt wird.
Die Grenze zwischen schlechtem Atem und krankhaftem Mundgeruch ist fließend. "Morgendlicher Mundgeruch nach dem Aufstehen ist normal, da man beim Schlafen weniger Speichel produziert und der Mund dann einfach trockener ist", erläutert Grinfeld. "Die Abgrenzung zum krankhaften Mundgeruch ist rein ursachenbedingt und in der Regel nicht an eine bestimmte Nahrungsaufnahme gebunden", sagt Michaelis.
Bei etwa 90 Prozent der Patienten liegt die Ursache in der Mundhöhle. "Vor allem auf der großen rauen Oberfläche der Zunge mit ihren zahlreichen Vertiefungen setzen sich Bakterien fest, die keinen Sauerstoff zum Leben brauchen", erklärt Kai Worch von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo) in Regensburg. "Im Rahmen ihres Stoffwechsels produzieren sie flüchtige Schwefelverbindungen, die dann zu dem unangenehmen Geruch führen." Auch in den Zahnzwischenräumen und unter schlecht sitzenden Kronen finden die Bakterien ihre Nischen. Bei einem verschwindend geringen Prozentsatz liegt es an einem undicht abgeschlossenen Magen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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