Ohne sichtbaren Schnitt zum perfekten Kinn
Medizinisch gesehen besteht selten Handlungsbedarf - allenfalls, wenn eine Kieferfehlstellung Ursache ist. Doch auch ohne solche Probleme leiden manche oft so unter ihrem Aussehen, dass sie sich operieren lassen. "Generell ist eine Kinn-OP ein recht einfacher Eingriff mit guter Erfolgsbilanz", erläutert Claudius Ulmann von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC). Das zeigte 2005 auch eine kleine Studie im Rahmen einer Dissertation, wonach 22 von 24 Operierten zufrieden mit dem Resultat waren."Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss man die Gesichtsstruktur und ihre verschiedenen Ausprägungen genau kennen und wissen, wie man Disharmonien ausgleicht", erklärt Constance Neuhann-Lorenz, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie in München. Ein Facharzt kann durch eine Gesichtsanalyse auf die richtige Maßnahme schließen.
Bei ihm sind Interessenten auch deshalb am besten aufgehoben, weil er die Gesichtsanatomie genau kennt und viel von der Arbeit am Knochen versteht. "Das ist wichtig, weil sonst schnell Fehler passieren", erklärt Prof. Gerd Gehrke von der Deutschen Gesellschaft für Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie. "Sei es, dass ein Nerv verletzt wird und es zu Empfindungsstörungen kommt oder ein Muskel durchtrennt und nicht wieder richtig fixiert wird und das die Mimik beeinträchtigt."
Intensives Vorgespräch
Die Untersuchung sollte mit einer intensiven Beratung verbunden sein. Außerdem muss es um die Behandlungsmöglichkeiten und -alternativen gehen, welche Risiken sie bergen und welcher Effekt in psychologischer Hinsicht denkbar ist. Wie behandelt wird, hängt vom Befund ab. So genügt bei einem fettbedingten Doppelkinn eine Absaugung, Liposuktion genannt.
Hängt die Disharmonie mit der Knochenstruktur zusammen, sind größere Eingriffe nötig. "Wenn das Kinn zu stark hervorsteht, wird der Kieferknochen zurückverlagert und fixiert. Dabei sind auch Reduktionen möglich", erklärt Gehrke. Ein fliehendes Kinn lässt sich operativ verlängern. Gängig ist der Aufsatz eines Implantats aus Silikon oder körpereigenem Material auf die Kinnspitze. Man kann sie aber auch vorverlagern, indem der Knochen durchgesägt und durch Einsatz eines Titanplättchens stabilisiert wird.
Wie jede andere Operation birgt eine Kinn-Korrektur grundsätzliche Risiken. Mögliche Komplikationen sind Nachblutungen und Infektionen. Außerdem kommt es in Einzelfällen zu einer Nervenschädigung und Taubheitsgefühlen. Sichtbare Narben bleiben in der Regel nicht: Denn das Fett wird versteckt über Stiche hinter den Ohren und in der Halsfalte abgesaugt. Die übrigen Eingriffe erfolgen über den Mund. Der übliche Preis bei einem Facharzt liegt bei 2000 bis 5000 Euro.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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