Unnötiges oder doppeltes Röntgen vermeiden

Die Strahlendosis bei einer einzelnen Röntgenaufnahme ist gering . | Foto: Andrea Warnecke/dpa/mag
  • Die Strahlendosis bei einer einzelnen Röntgenaufnahme ist gering .
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Röntgenbilder und Computertomographien (CT) sind medizinischer Alltag. Zwar führen die Untersuchungen nie zu direkten körperlichen Reaktionen durch die Strahlenbelastung. Trotzdem sollen sie nur erfolgen, wenn sie absolut notwendig sind.

"Sie können Krebserkrankungen auslösen, und das ist von der Dosis unabhängig", sagt Prof. Norbert Hosten von der Deutschen Röntgengesellschaft in Berlin. Schon ein einzelner Treffer durch einen Röntgenstrahl könne das Erbgut einer Körperzelle angreifen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine einfache Röntgenuntersuchung einen Tumor hervorruft, sei relativ gering, da die Strahlendosis bei modernen Geräten sehr niedrig liegt. Doch das Krebsrisiko steigt, wenn sich Bestrahlungen häufen. Bereits gemachte Untersuchungen sollten deshalb nicht unnötig wiederholt werden. Darauf könnten Patienten selbst achten, sagt Prof. Gunnar Brix vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter.Dass Diagnosen mit Hilfe von Röntgenbildern und CT in Deutschland so häufig zum Einsatz kommen, hat laut der Röntgengesellschaft vor allem mit der sogenannten Selbstüberweisung zu tun. Denn neben den Radiologen dürfen hierzulande auch andere Ärzte röntgen. Sie sind dann Teilgebietsradiologen.

Bei Selbstüberweisungen sei nicht immer klar, ob die Untersuchung tatsächlich nötig ist. Besonders Privatversicherte sollten auf der Hut sein. Da werde schneller mal geröntgt, warnt Kai Vogel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es könne vorkommen, dass der Grund einer Röntgenuntersuchung rein finanziell ist, weil es sich für den Arzt amortisieren muss.

Besonders kritisch bewertet das BfS den steigenden Gebrauch der Computertomographie in der Vorsorge. Das gelte zum Beispiel für Untersuchungen des Herzens, bei denen es zu einer ganz erheblichen Strahlenbelastung kommt. Bei den meisten dieser Untersuchungen, die oft als ,Managercheck‘ angeboten werden, sei der Nutzen nicht nachgewiesen. So etwas sollte man nicht machen lassen, rät Brix. Vor allem bei Überweisungen oder einem Arztwechsel kann es passieren, dass die gleichen Röntgenaufnahmen mehrfach gemacht werden. Man sollte seinen Arzt immer darauf hinweisen, wenn eine ähnliche Untersuchung schon stattgefunden hat, rät Vogel.

Angst vor unsachgemäßer Behandlung durch Teilgebietsradiologen oder Praxispersonal müsse aber niemand haben. Wer in Deutschland röntgt, sei gut geschult. Und die Geräte würden von den Gewerbeaufsichten kontrolliert, da gebe es kein Problem, versichert Hosten.

Informationen zur Radiologie unter http://dpaq.de/9kvYD und http://dpaq.de/479Wd. Informationen zum Röntgenpass unter http://dpaq.de/XLHja.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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