Business-Yoga und Co. können helfen
Diese Bücher wecken große Erwartungen: Einmal kurz am Schreibtisch meditieren, und schon ist aller Stress weg. Ganz so einfach ist es aber nicht. Und auf dem Weg zur buddhistischen Gelassenheit sind ein paar Hemmschwellen zu überwinden. Denn das Abschalten auf asiatische Art sieht erst einmal etwas komisch aus.Wenn Awai Cheung sich entspannen will, umarmt er als Erstes einen Baum. Als Zweites formt er einen Ball. Und als Drittes öffnet er eine Blüte. Natürlich alles nur in seiner Vorstellung. Oder besser gesagt: in seinem Kosmos. Darin dreht sich alles um die Energie, das Qi. Die "Drei B"-Übung - für Baum, Ball, Blüte - nennt der 44-jährige Chinese aus Berlin das. Sie kommt aus dem Qigong, einer traditionellen asiatischen Technik. Seit mehr als zehn Jahren lehrt er seine Variante fürs Büro: Business-Qigong. Auch für Yoga oder etwa Tai Chi gibt es solche "Business"-Abwandlungen.
Inzwischen zählten große Firmen und Dax-Konzerne zu seinen Kunden, erzählt Cheung. Die asiatischen Techniken seien in der Geschäftswelt angekommen. Das sieht auch Prof. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung so. Vor zehn Jahren hätten in den deutschen Unternehmen viele über Yoga oder Qigong im Büro noch den Kopf geschüttelt. "Die Akzeptanz ist inzwischen gestiegen."
Der Sportmediziner Prof. Ingo Froböse sieht das Entspannen im Turbogang aber eher skeptisch. Berufstätige dürften keinen allzu tiefen Effekt von solchen Fünf-Minuten-Übungen erwarten. "Wenn man das so reinquetscht, das ist es nicht", sagt Froböse, der am Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln tätig ist. "Solche Übungen brauchen Raum, Zeit und Muße."
Bei Awai Cheung scheint das Business-Qigong jedenfalls zu wirken: Er versprüht jede Menge Energie. Dass manche seine Übungen anfangs etwas lustig finden, stört ihn keineswegs. Im Gegenteil: Es sei sogar wichtig, das Ganze mit Humor zu nehmen, erklärt er. Schließlich lockere es die Stimmung auf, wenn jemand bei einer Übung schmunzeln muss. Und Lachen gilt ja schon immer als gute Medizin.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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