Der Zweite Bildungsweg
Ein nachgeholter Abschluss ist eine Investition in die Zukunft. Vor der Entscheidung für den zweiten Bildungsweg sollte man aber in sich gehen und sich fragen: Wie finanziere ich das? Bin ich diszipliniert genug, um meinen Alltag neu zu organisieren? Dabei kommt es darauf an, sich realistisch einzuschätzen. Denn wer sich überschätzt, scheitert schnell. Deshalb sollte man sich im Klaren darüber sein, wo die persönlichen Leistungsgrenzen liegen, sagt Tobias Funk von der Kultusministerkonferenz.Um ein Kolleg oder eine Abendschule besuchen zu können, müssen Bewerber in der Regel mindestens 19 Jahre alt, berufstätig oder arbeitssuchend gemeldet sein. Außerdem muss man entweder eine abgeschlossene Ausbildung oder eine zwei- oder dreijährige Berufstätigkeit nachweisen. Phasen der Arbeitslosigkeit können angerechnet werden.
Aber als Erwachsener noch einmal die Schulbank drücken? Auf dem Zweiten Bildungsweg ist das kein Muss. Denn es gibt verschiedene Schularten. An den Kollegs findet der Unterricht tagsüber und bei den Abendgymnasien abends statt. Der Abschluss lässt sich aber auch ortsunabhängig über ein Fernlerninstitut oder ohne Unterricht in einer sogenannten Nichtschülerprüfung nachholen. Sie besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Sie wird einmal jährlich von den Schulbehörden an staatlichen Einrichtungen wie Gymnasien angeboten und ist gebührenpflichtig.
Auf eine solche Prüfung müsse man sich dann in Eigenregie zu Hause vorbereiten, erklärt Ilona Mirtschin von der Bundesagentur für Arbeit. Zur Unterstützung böten sich Vorbereitungskurse an Abend- oder Volkshochschulen an, die allerdings meist kostenpflichtig seien. Daher muss die Finanzierung gut kalkuliert sein. Finanzielle Unterstützung gibt es auf dem Zweiten Bildungsweg durch elternunabhängiges Bafög und den Bildungskredit.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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