Köche können überall arbeiten

Drei Jahre dauert die Lehre zum Koch - hier ist Azubi Sebastian Zauß (rechts) im Gespräch mit seinem Ausbilder Anton Hommer. | Foto: Tobias Hase
  • Drei Jahre dauert die Lehre zum Koch - hier ist Azubi Sebastian Zauß (rechts) im Gespräch mit seinem Ausbilder Anton Hommer.
  • Foto: Tobias Hase
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Sebastian ist 18 Jahre alt, und er kocht morgens, mittags oder abends, fünf Tage die Woche, seit August 2012. Denn seitdem macht er seine Ausbildung zum Koch in einem Restaurant in München. Auf der Speisekarte stehen Gerichte wie Kalbsleber mit geschmorten Aprikosen und Ochsenbouillon.

Drei Jahre dauert die Ausbildung, die kalte Vorspeisenküche hat Sebastian schon hinter sich, ebenso die Patisserie, zurzeit arbeitet er in der warmen Küche. Im nächsten Jahr wartet die Königsdisziplin - dann lernt er beim Saucier. In der achten Klasse hat Sebastian sein erstes Praktikum in einer Küche gemacht. "Danach gab es nichts anderes mehr für mich", sagt er.Es ist ein alter Beruf, der durch junge Fernsehköche wie Jamie Oliver oder Tim Mälzer in der Öffentlichkeit noch populärer geworden ist. Traditionell zählt er zu den beliebtesten Berufen. Ebenso ist er aber auch weit vorne zu finden, wenn es um die Ausbildungsabbrüche geht: Im Jahr 2011 lag die Vertragslösequote nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung bei 49,4 Prozent. Unbequeme Arbeitszeiten, Überstunden, dazu vielleicht noch der berüchtigte raue Umgangston in der Küche - das dürften einige der Gründe dafür sein.

Dabei bezeichnen viele Köche ihn als den schönsten Beruf der Welt: Wer Koch wird, liebt Lebensmittel, hat viel mit Menschen zu tun, genießt gerne, kann anderen schnell eine Freude machen, ist kreativ. Und bekommt immer wieder Lob für seine Arbeit. Jeder leer gegessene Teller ist eine Bestätigung. Die Jobaussichten sind gut.

Andreas Rohde ist Vizepräsident des Verbands der Köche und für die Aus- und Weiterbildung zuständig. "Einem Koch steht die ganze Welt offen", erzählt er. "Viele gehen ins Ausland." Und manche seien zum Beispiel auch Hoteldirektoren geworden. Handwerklich begabt sollte ein Bewerber sein, ein bisschen rechnen können und fürs Anrichten auch eine künstlerische Ader haben.

Hygiene gehört ebenso zum Lehrplan wie Lebensmitteltheorie. Aus was bestehen Eier? Wie viele Kohlenhydrate, Ballaststoffe, welche Vitamine enthält ein Lebensmittel? Die Theorie lernen die Auszubildenden in der Berufsschule, die Praxis im Betrieb. Genau hier aber gibt es große Unterschiede.

"Die Spannbreite der Betriebe reicht von Fünf-Sterne-Restaurants bis zu Schnitzelbuden", sagt Christoph Schink von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. "Manche haben da gar nicht die Kapazitäten, um wirklich anzulernen." Die Vergütung im ersten Lehrjahr liegt in den alten Bundesländern bei durchschnittlich 557 Euro pro Monat, in den neuen nur bei 423. Im dritten Lehrjahr sind es 150 bis 200 Euro mehr. Nach der Ausbildung liegt die tarifliche Bruttogrundvergütung nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 1982 Euro. Sebastian hat einen guten Betrieb erwischt. Was ihm besonders gefällt, ist der Umgang mit Lebensmitteln und der Zusammenhalt im Team. "Als Einzelkämpfer überlebt man in der Küche nicht", erzählt er. "Wenn alle gegeneinander arbeiten, gehen auch alle zusammen unter." Er hat sich daran gewöhnt, abends und am Wochenende zu arbeiten. "Es ist mein Traumjob, die Arbeit macht Spaß. Da stehe ich gern in der Küche, während andere feiern."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 792× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 795× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 488× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 969× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.876× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.