Pendeln kann krank machen
Ihre Probleme kennen alle, die täglich zur Arbeit pendeln. "Die Pendelbereitschaft steigt mit höherem Einkommen und höherer Qualifikation. Dieser Trend verschwimmt aber immer mehr", sagt Annette Haas vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Auch Bevölkerungsgruppen mit geringerem Einkommen müssten immer mobiler sein.Kerstin Götz hat sich für die Bahn entschieden, weil sie sich den Stress bei der Autofahrt ersparen wollte. Damit hat sie laut dem Pendlerforscher Steffen Häfner genau richtig gehandelt: "Das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist gesünder und nervenschonender", sagt er.
Am besten sei es, eine Verbindung zu nehmen, bei der Beschäftigte möglichst wenig umsteigen müssen. Immer wieder einen Sitzplatz suchen zu müssen, empfinden viele als stressig.
Um die Fahrt angenehmer zu machen, sollten sich Pendler eine Beschäftigung suchen. Egal, was der Einzelne konkret macht: Laut Steffen Häfner ist nur wichtig, der Fahrzeit überhaupt einen Sinn zu geben. Dann werden die Stunden weniger als verschwendet wahrgenommen und in der Folge treten weniger psychische Probleme auf.
Doch nicht nur darüber klagen Pendler. Viele Pendler litten auch unter Magen-Darm-Problemen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen, so Häfner. Auch treten psychische Erkrankungen häufiger auf. Das geht etwa aus dem Fehlzeitenreport der Krankenkasse AOK für das Jahr 2012 hervor. "Wir konnten feststellen, dass Beschäftigte, bei denen der Arbeitsplatz mehr als 50 Kilometer vom Wohnort entfernt ist, öfter wegen psychischen Erkrankungen fehlen", sagt Helmut Schröder, Herausgeber des Fehlzeitenreports.
Und es besteht noch eine Gefahr: "Viele Pendler leiden auch unter Gewichtsproblemen. Denn die Verlockung, sich hastig schnell am Bahnhof etwas hineinzuschlingen, ist groß", so Häfner. Besser sei es, zu warten, bis man zu Hause ist und dann eine gemeinsame Mahlzeit mit der Familie einzunehmen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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