Yan Yan und Bao Bao in einer Sonderausstellung im Naturkundemuseum
Mitte. Berlins Superstars Yan Yan und Bao Bao sind zurück. Die berühmten Pandas und Zoolieblinge wurden als Dermoplastik präpariert und sind Teil der Sonderausstellung "Panda" im Naturkundemuseum.
Knapp acht Jahre lag die "Schöne", wie die 2007 mit 22 Lebensjahren verstorbene Pandabärin Yan Yan heißt, im Kühlhaus des Naturkundemuseums. Jetzt hat Präparator Detlev Matzke mit Genehmigung der chinesischen Leihgeber das Tier als Dermoplastik präpariert. Die Panda-Dame war 1995 aus dem Pekinger Zoo nach Berlin gekommen, damit sie von Bao Bao schwanger wird. Doch aus dem lang ersehnten Nachwuchs wurde nichts.
Auch Bao Bao, der 2012 mit 34 Jahren starb und somit als Methusalem unter den in Zoos lebenden Großen Pandas gilt, ist Teil der neuen Ausstellung. Detlev Matzke hat den alten Herrn, der schon starken Haarausfall hatte, ruhend auf einem Baum inszeniert. Bao Bao kam 1980 als Staatsgeschenk der Volksrepublik China an Bundeskanzler Helmut Schmidt nach Berlin. Die Dermoplastik wird im Naturkundemuseum bleiben. Yan Yan tritt am 13. Juli ihre Heimreise nach China an, zwei Wochen vor Ende der Ausstellung.
Pandas sind auf der ganzen Welt Publikumslieblinge, Sympathieträger und Werbeträger. Es gibt weltweit noch rund 1900 in Reservaten, Zuchtstationen und Zoos. China investiert hohe Summen in die Zucht der vom Aussterben bedrohten Tiere. Ein Pandapärchen verleiht China für eine Million Dollar pro Jahr an Tiergärten. Zoochef Andreas Knieriem sagte bei der Eröffnung der Ausstellung, "dass Pandas wieder nach Berlin gehören". Wie weit die Verhandlungen sind, wollte er nicht sagen. "Wir führen Gespräche", so der Zoochef.
In der Sonderausstellung im Naturkundemuseum, die gemeinsam mit dem WWF Deutschland, dem Zoo Berlin und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung präsentiert wird, sind insgesamt sechs Pandabären, die Originalskelette von Bao Bao und Yan Yan und wertvolles Sammlungsmaterial aus Berlin und Paris zu sehen. Die Besucher erwarten rund 30 spannende Geschichten um den Großen Panda. Es geht auch um Themen wie Entdeckung, Anatomie, Jagd und Lebensweise. Historisches Bild- und Filmmaterial verdeutlicht den Hype, den die ersten Pandas in der westlichen Welt und in Berlin auslösten. Welchen Aufwand die Chinesen für den Arterhalt betreiben, lassen Aufnahmen aus einer hochmodernen Zuchtstation erahnen. Man kann auch lebende Pandas beobachten; eine Webcam überträgt in Echtzeit Bilder aus einer Zuchtstation.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Juli zu sehen. Der Eintritt ins Naturkundemuseum, Invalidenstraße 43, kostet sechs, ermäßigt 3,50 Euro, www.naturkundemuseum-berlin.de.
Dirk Jericho / DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.