Raus aus der Kälte
Senat startet drei Modellprojekte als Ganztagsunterkünfte für Obdachlose

Die Senatssozialverwaltung macht Obdachlosen in diesem Winter neue Hilfsangebote. Statt auf der Straße zu schlafen, sollen sie in drei Unterkünften im Tag-und-Nacht-Betrieb (24/7) mit Versorgungs- und Sozialberatungsangeboten unterkommen können.

Finanziert werden die Modellprojekte aus EU-Mitteln zur Corona-Wohnungslosenhilfe in Höhe von 11,4 Millionen Euro und zwar für eine Dauer von zwei Jahren. Die Einrichtungen, eine davon nur für Frauen, betreiben die Berliner Stadtmission, der Internationale Bund (IB) und die Stiftung zur Förderung sozialer Dienste (FSD). Die drei Unterkünfte werden aber nicht neu gebaut, es gibt sie schon. Eine ist das Haus der Stadtmission in Mitte an der Auguststraße 82. Dort ist für 80 Männer und Frauen Platz. Aktuell wohnen 25 Menschen in der 24/7-Unterkunft auf dem Gelände des Betreibers, der Berliner Stadtmission. Zweite Einrichtung ist das „Happy Bed Hostel“ in Kreuzberg am Halleschen Ufer 30. Diese Einrichtung ist ausschließlich für obdachlose Frauen. Trans-Frauen sind willkommen. Das Haus hat 50 Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich. Betreiberin ist die FSD-Stiftung. Die dritte Unterkunft ist das ehemalige Hostel Sezer in Niederschöneweide am Adlergestell 129. Die Einrichtung ist gemischt, mit 62 Plätzen und einer separaten Frauenetage. Betreiber ist der Internationale Bund Berlin-Brandenburg gGmbH.

Laut Senat erfolgt die Aufnahme in eine der drei Einrichtungen anonym und bedarf keiner Kostenübernahme durch eine Sozialleistungsbehörde. Die Auflage sich zu melden, besteht demnach nicht. Mit den Modellprojekten reagiert der Senat auch auf das Problem mangelnder Plätze in Notübernachtungen wegen der Corona-Pandemie. Für Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) sind die neuen Projekte Maßnahmen für das von der EU formulierte Ziel, die Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 beenden zu wollen. „Unsere Erfahrungen mit diesen Einrichtungen in der Corona-Pandemie haben gezeigt“, so Breitenbach, „dass sich das Leben vieler obdachloser Menschen verbessert, wenn sie in einer sicheren Unterkunft leben, dort verpflegt und beraten werden und zur Ruhe kommen können.“ Das sieht auch Christian Ceconi vom Vorstand der Berliner Stadtmission so. „Wenn der Stress des Lebens auf der Straße wegfällt, erhalten die Menschen so die Chance, neue Kraft und Mut zu fassen.“

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.001× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 653× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.