Geldautomaten abgebaut: Anwohner im Heine-Viertel protestieren

Die Filiale an der Annenstraße ist seit mehr als einem Jahr geschlossen. Ende September wurden auch die Automaten abgebaut. | Foto: Dirk Jericho
  • Die Filiale an der Annenstraße ist seit mehr als einem Jahr geschlossen. Ende September wurden auch die Automaten abgebaut.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho
von Dirk Jericho

Erst wurde die Sparkassen-Filiale an der Ecke Heinrich-Heine-und Annenstraße im Juni 2016 geschlossen, jetzt wurden auch die Geldautomaten in den Räumen abgebaut.

Seit Ende September ist alles dicht. Auf Infozetteln im Fenster weist die Sparkasse auf den SB-Bereich Alexanderplatz und auf die Automaten im Alexa als Alternative hin. In einem offenen Brief protestieren Anwohner aus dem Heinrich-Heine-Viertel gegen den Komplettrückzug der Sparkasse.

Das Angebot, die Automaten am Alex zu nutzen, sei für ältere Menschen gefährlich, schreibt Johannes Dirschauer, der den offenen Brief „im Namen vieler Bewohner des Heinrich-Heine-Viertels“ unterzeichnet hat. „Sie schicken uns also zum Geldabheben an den Ort, der bekanntlich zu den Kriminalitätsschwerpunkten in Berlin gehört“, so Dirschauer, der selbst erst dieses Jahr „auf offener Straße ausgeraubt wurde“.

Wie Sparkassen-Sprecherin Katja Holzer sagt, sucht ihre Bank derzeit einen neuen Standort, um das SB-Angebot in diesem Kiez zu erhalten. Die Geldautomaten in der Ex-Filiale Annenstraße wurden abgebaut, weil der Mietvertrag ausgelaufen war. „Die Anmietung einer Teilfläche für die Geldautomaten war nicht möglich“, so Holzer.

Die „Protest-Initiative aus dem Heinrich-Heine-Viertel“ schlägt in dem offenen Brief vor, Geldautomaten zum Beispiel im gegenüberliegenden Edeka-Markt aufzustellen. „Toll wäre, wenn da auch ein Mensch zur Klärung der Geldangelegenheiten“ sei.

Die Berliner Sparkasse hat allein in diesem Jahr zehn Standorte geschlossen. Grund dafür ist laut Holzer, dass Kunden ihre Bankgeschäfte „inzwischen weitgehend online erledigen und durchschnittlich nur noch etwa einmal pro Jahr in die Filiale kommen“.

Um vor allem den Älteren zu helfen, testet die Sparkasse seit Juni 2017 mobile Einsatzteams, die „Beratung im Kiez“ anbieten. Der Sparkassenbus „Justav“ macht derzeit zu festen Zeiten an fünf Standorten am Stadtrand wie zum Beispiel am Biesdorf Center an der Weißenhöher Straße Station. Die Beratungsteams gehen auch in Nachbarschaftszentren wie ins Paul-Schneider-Haus in Spandau. Katja Holzer verweist auch auf Online-Banking-Kurse und den Service, dass Mitarbeiter die Sparkassen-App auf Wunsch auf den Smartphones der Kunden einrichten und die Funktionen erklären.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 240× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.