Personalmangel trifft Antragsflut: Derzeit herrscht Ausnahmezustand im Einbürgerungsamt
Moabit. Eine regelrechte „Antragsflut“ trifft die Einbürgerungs- und Staatsangehörigkeitsbehörde im Rathaus Tiergarten. Die Verwaltung kann nur mühsam gegensteuern.
Grund sind laut Bezirksamt die „politischen Gegebenheiten zum Beispiel in der Türkei und in Großbritannien“. Viele Bürger dieser Staaten wollen derzeit die deutsche Staatsbürgerschaft. Grund sind die Wirren in der Türkei und der Brexit in Großbritannien.
Dass die Zahl der Anträge abnimmt, ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Sie wird weiter zunehmen, prognostiziert das übergeordnete Amt für Bürgerdienste. Die Einbürgerungsbehörde aber kann die vielen Anträge nicht bearbeiten. Es fehlt Personal. Ein Mitarbeiter ist seit längerer Zeit krankgeschrieben, ein anderer hat im September 2016 zu einer Landesbehörde gewechselt. Das Verfahren, die Stelle neu zu besetzen, läuft, wird aber erst zum 1. März abgeschlossen sein.
Weitere Mitarbeiter der „Einbürgerung“ waren 2016 durch einen Umzug innerhalb des Rathauses für zwei Monate gebunden. Dieser war wegen der Einrichtung des Flüchtlingsbürgeramtes notwendig geworden, wie es in einem Bericht heißt.
Das Amt für Bürgerdienste geht davon aus, dass der Berg von Einbürgerungsanträgen nur dann zügig abgebaut werden kann, wenn die Einbürgerungsbehörde zu den vorhandenen 13 Stellen elf weitere erhält. Eine Personalstelle wurde intern zum 1. Januar zur Verfügung gestellt. Mehr geht nicht. Das Bezirksamt wurde um Hilfe gebeten. Immerhin ist es mit Praktikanten und Auszubildenden „in erheblichem Umfang“ gelungen, Anträge zumindest ordnungsgemäß zu bearbeiten. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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