Investor und Bezirk stellen riesiges Bauprojekt vor

Noch ist der Blick nach Osten frei. An der Lehrter Straße soll ab 2015 kräftig gebaut werden. | Foto: Liptau
  • Noch ist der Blick nach Osten frei. An der Lehrter Straße soll ab 2015 kräftig gebaut werden.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Moabit. Rund 700 neue Wohnungen sollen im sogenannten "Mittelbereich Lehrter Straße", also zwischen der Straße und der Nord-Süd-Bahn entstehen. Investor Klaus Groth und das Bezirksamt haben jetzt den städtebaulichen Masterplan für das Riesenprojekt vorgestellt.

Für Matthias Sauerbruch ist die Planung sozusagen ein Heimspiel. Das Büro des international tätigen Architekten, das den städtebaulichen Masterplan für den "Mittelbereich Lehrter Straße" entworfen hat, ist seit 15 Jahren selbst an der Lehrter Straße beheimatet. Wenn sich also ab 2015 die Kräne drehen, kann der Architekt und Stadtplaner seinem Werk aus dem eigenen Bürofenster beim Wachsen zusehen. Damit auch seine Nachbarn verstehen, was dort geplant ist, hat er seinen städtebaulichen Entwurf Mitte Februar in den Räumen der Berliner Stadtmission vorgestellt.

Was dort in den kommenden Jahren wachsen soll, sei, so Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek (CDU), "eines der bedeutendsten Bauprojekte in Mitte". Entlang der Bahn und parallel dazu entlang der Lehrter Straße werden mehrere Baukörper entstehen, die im 45-Grad-Winkel angeordnet sind und damit an ihren Gebäudekanten beinahe aneinanderstoßen. "Dadurch entsteht eine relativ freistehende Gebäudekontur und der Innenbereich des Quartiers ist dennoch weitgehend gegen den Lärm abgeschottet", erklärt Sauerbruch seinen Entwurf. Die rund einen Meter breiten Lücken zwischen den Gebäudekörpern will er mit Glasscheiben - "gläsernen Fugen" - ausfüllen, um vor allem den Lärm der Bahn aus dem neuen Quartier herauszuhalten. Die Bauten an der Lehrter Straße werden sechs, die entlang der Bahn acht Geschosse haben. Entworfen werden sie von insgesamt acht Architekturbüros.

In der Mitte des Quartiers, in etwa gegenüber dem zentralen Eingang zum Poststadion, wird ein kleiner Stadtplatz als "Knotenpunkt" entstehen. Dort sind unter anderem Räume für Einrichtungen der Nahversorgung vorgesehen. Städtebaulich wird durch ein 18-geschossiges Hochhaus ein Akzent gesetzt. Dort sollen Wohnräume "für besondere Bedürfnisse", also etwa für Studenten, Senioren oder pflegebedürftige Menschen, entstehen.

Ansonsten will Investor Klaus Groth die Hälfte der rund 700 Wohnungen verkaufen, die andere vermieten. Vorausgesetzt, dass er dafür Fördermittel vom Senat bekommt, würde er 150 Wohnungen zu günstigen Konditionen vergeben. Ansonsten will er einen Mietpreis von 8,50 bis 11,50 Euro aufrufen. Der Betroffenenrat Lehrter Straße fordert preiswerteren Wohnraum: Mindestens 30 Prozent aller Wohnungen sollen für Geringverdiener bezahlbar sein. Groth gab während Infoveranstaltung keinerlei Hinweis darauf, dieser Forderung nachkommen zu wollen.

Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 755× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 472× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 921× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.850× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.