Restauration mit Deichmann-Förderpreis ausgezeichnet
Der gemeinnützige Gastronomie- und Veranstaltungsdienstleister hat es sich als Integrations- und Ausbildungsbetrieb zur Aufgabe gemacht, Benachteiligten den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Für sein Engagement wurde er als Berliner Landessieger mit dem Deichmann-Förderpreis für Integration ausgezeichnet. Boris Velter, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, und der Projektleiter des Deichmann-Förderpreises, Ulrich Effing, überreichten dem Geschäftsführer der Lebenswelten Restaurations Gesellschaft, Michael Stoll, kürzlich die Auszeichnung und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 1000 Euro in der von ihr betriebenen Betriebskantine im Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit (GSZM). "1986 ging die Lebenswelten Restaurations GmbH, eine 100-prozentige Tochter des Vereins Lebenswelten, an den Start mit einem kleinen, aber feinen Restaurant in Kreuzberg", sagt Michael Stoll. "Es war das erste gastronomische Projekt in Berlin mit Integrations- und Inklusionsanspruch."
Heute ist die Gesellschaft in mehreren Bereichen tätig: im Business Catering mit sechs Betriebsrestaurants wie das im GSZM und täglich 2500 Gästen sowie im Veranstaltungszweig "Catering und Events", der unter anderem Empfänge, Firmenveranstaltungen und Messen ausrichtet. In einem dritten Bereich, der "Event Design Production", werden komplette Veranstaltungen thematisch inszeniert. Von den 80 Mitarbeitern und Azubis haben mehr als 60 Prozent ein Handicap.
Die Lebenswelten Restauration bildet zum Koch, Veranstaltungskaufmann, Beikoch und zur Fachkraft im Gastgewerbe aus. Besonders stolz ist Michael Stoll auf deren Erfolgsquote. "Ende August haben von zehn Azubis des dritten Ausbildungsjahres sieben die Abschlussprüfung beim ersten Mal bestanden. Sie haben gute Chancen, auf dem Arbeitsmarkt einen Platz zu finden."
"Der Erfolg der Lebenswelten Restaurations GmbH beweist, dass man etwas ohne ein Riesenbudget auf den Weg bringen kann, weil man die richtigen, sehr engagierten Leute mit unternehmerischem Sachverstand hat", lobte der Förderpreis-Projektleiter von Europas größtem Schuhhändler mit Firmensitz in Essen. Ulrich Effing: "Wir legen Wert darauf, dass die persönliche Initiative deutlich wird. Wir konzentrieren uns auf das investierte Herzblut. Wir wollen diese Projekte öffentlich machen und der Umwelt sagen: Schaut her, das geht, das kann man machen."
Von einer "klasse Wahl" des Preisträgers sprach Staatssekretär Boris Velter. Für Menschen mit Behinderung gebe es "alles andere als ausreichend Arbeitsplätze und alles andere als Chancengleichheit". "Deswegen brauchen wir solche Leuchttürme wie die Lebenswelten Restaurations Gesellschaft, die zeigen, dass es anders geht, und die als Unternehmer ihrer Verantwortung für das Gemeinwesen gerecht werden wollen."
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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