Kunst aus den USA
Künstlerisch, politisch, radikal: Ausstellung im Studio im Hochhaus

Das studio im Hochhaus in der Zingster Straße zeigt eine Ausstellung über Protesaktionen US-amerikanischer Künstler. | Foto: Berit Müller
  • Das studio im Hochhaus in der Zingster Straße zeigt eine Ausstellung über Protesaktionen US-amerikanischer Künstler.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

„Radikal Amerika“ laut der Titel einer Ausstellung, die im Studio im Hochhaus zu sehen ist. Der Künstler Hans HS Winkler zeigt Plakate politischer Kunstaktionen aus dem 20. Jahrhundert. Einige sind bis heute legendär.

Aus Protest gegen den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg im Jahr 1916 schnitt sich der Bildhauer Beniamino Bufano den rechten Zeigefinger ab und schickte ihn als symbolischen „Auslösefinger” an Präsident Woodrow Wilson. Diese drastische Kunstaktion ist eine von vielen, an die das Studio im Hochhaus mit seiner Ausstellung erinnert.

Wegweisendes Engagement 

Der Künstler Hans HS Winkler zeigt in der kommunalen Galerie insgesamt 32 Plakate von Kunstaktionen amerikanischer Kollegen aus dem 20. Jahrhundert. Vor allem das politische Engagement an der US-Westküste war wegweisend für spätere Generationen. Manch Mythos umrankt bis heute die Aktionen, einige sind unvergessen, an andere erinnert sich kaum jemand.

Wally Bill Hedrick stellte sich etwa offen gegen die amerikanische Außenpolitik, insbesondere gegen den Krieg in Vietnam. Sein künstlerischer Beitrag: die US-Flagge mit dem Schriftzug „Peace“. In San Francisco erklärten die „Diggers“ die Stadt zu einer Freizone und propagierten die Vergabe von Kleidung, Lebensmitteln, Medikamenten und Wohnungen. Gemeinsam mit anderen Aktivisten organisierten sie für verarmte afroamerikanische Schulkinder ein kostenloses Frühstück.

1978 kandidierte der Konzeptkünstler Lowell Darling für das kalifornische Gouverneursamt. Um ihn mit der realen Lebenswelt von US-Politikern zu konfrontieren, entführte ihn der Aktionskünstler Tony Labat.

Kontext: Vietnamkrieg

Diese und andere Hintergründe und Geschichten zu den Kunstaktionen erzählt die Ausstellung „Radikal Amerika“ im Studio im Hochhaus in der Zingster Straße 25. Begleitend ist die Dokumentation „Weather Underground“ zu sehen. Der für den Oscar nominierte Film berichtet über die schrittweise Radikalisierung von Studenten während des Vietnamkrieges.

Zu sehen ist die Schau noch bis zum 15. Januar montags bis donnerstags von 11 bis 19 Uhr, freitags von 11 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Informationen gibt es unter ¿929 38 21.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 992× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.