Eine Brücke nur für Fahrradfahrer?
Abgeordnete regen Neubau zwischen Gehrensee- und Hohenschönhauser Straße an
An der Gehrenseebrücke sollte eine Fahrradstraße gebaut werden. Dafür setzen sich die Hohenschönhausener Abgeordnetenhausmitglieder Danny Freymark und Martin Pätzold (CDU) ein.
Mit Blick auf das sich ändernde Mobilitätsverhalten und nicht zuletzt vor dem Hintergrund massiv gestiegener Spritpreise denken immer mehr Berliner über alternative Möglichkeiten der Fortbewegung nach. Das Radfahren bietet etliche Vorteile: Keine lästigen Staus und die Parkplatzsuche entfällt. Auch der Gesundheitsaspekt spielt für viele eine Rolle.
Doch um mit dem Rad schnell und sicher ans Ziel zu kommen, bedarf es der notwendigen Infrastruktur. Und in die muss investiert werden. Das passiert in Neu- und Alt-Hohenschönhausen bisher kaum. So geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage von Freymark und Pätzold hervor, dass in beiden Ortsteilen seit 2016 lediglich zwei Fahrradwege ausgebaut beziehungsweise saniert wurden.
„Die Bilanz ist ernüchternd“, sagt Danny Freymark, der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. „Wenn wir wirklich mehr Menschen dazu ermutigen möchten, auf das Fahrrad umzusteigen, müssen die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Das ist gerade in Hohenschönhausen auch gut umsetzbar. Wir können vor Ort die erforderliche Infrastruktur schaffen, ohne die Autofahrer einschränken zu müssen.“
Deshalb sprechen sich Freymark und Pätzold für den Bau einer Fahrradbrücke aus, die parallel zur Gehrenseebrücke verlaufen soll. Diese wird von Radfahrern ungern genutzt, endet der Radweg doch unvermittelt auf der vielbefahrenen Tempo-50-Straße. Alternativ müssen sie große Umwege in Kauf nehmen.
„Wir möchten, dass an dieser Stelle eine Fahrradbrücke errichtet wird, damit Pendler, Anwohner und Besucher sicher und schnell mit dem Rad über die Brücke kommen. Zahlreiche Bürger haben uns auf das Thema angesprochen. Insbesondere für Familien ist die momentane Situation ungemein gefährlich. Wir möchten dieses Problem, das die Menschen vor Ort schon lange beschäftigt, gerne lösen“, so Martin Pätzold.
Das Vorhaben sei ambitioniert, meint die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz nach einer weiteren schriftlichen Anfrage der Abgeordneten. Derzeit gibt es in ganz Berlin keine einzige reine Fahrradbrücke. Ein Plan, ob und wie sie gebaut werden könnte, wird nun aber ausgearbeitet.
Unterstützung für ihre Idee erhalten die Abgeordneten von Martin Schaefer (CDU), Stadtrat für Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr. Dieser macht deutlich: „Ich begrüße den Vorschlag, an der Gehrenseebrücke eine separate Brücke für den Fahrradverkehr zu errichten. Denn Hohenschönhausen wächst und immer mehr junge Familien ziehen in den Bezirk.“
Er möchte, dass die Infrastruktur mit dieser Entwicklung Schritt hält und Radfahren auch in den vermeintlichen Randgebieten attraktiv wird, so Schaefer weiter. Eine Fahrradbrücke neben der Gehrenseebrücke würde die Verkehrssicherheit an dieser Stelle wesentlich erhöhen. Ergebnisse einer Umfrage, die Freymark und Pätzold initiierten, legen nahe, dass sich die Bürger eine separate Fahrradbrücke wünschen. Von knapp 350 befragten Personen, sprachen sich 76 Prozent für das Projekt aus.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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