Bezirk will mit Impfaktion Zeichen setzen
Kinder der zugewanderten Familien aus Osteuropa haben häufig keine Impfnachweise, sind oft nicht nur gegen wenige oder gar keine Infektionskrankheiten immunisiert. Dies zeigt der 3. Neuköllner Roma-Statusbericht auf, der vor wenigen Tagen erschienen ist. Schulstadträtin Franziska Giffey (SPD) und Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) haben daher gemeinsam eine Präventivmaßnahme gestartet, um der Ausbreitung von Infektionskrankheiten in den Schulen wirksam zu begegnen. Die Aktion "Grundimmunisierung und Impfschutz" wurde mit dem Vivantes Klinikum Neukölln und beteiligten Schulen abgesprochen. Die Kosten für den Impfstoff werden vom Senat finanziert, die Honorarkräfte bezahlt das Bezirksamt.Zunächst werden Schüler aus 30 Willkommensklassen, vorwiegend besucht von Kindern aus Bulgarien und Rumänien, bis zum 20. März immunisiert. Den Anfang machten 50 Kinder am 5. März in der Hans-Fallada-Schule. Nach vorheriger Information der Eltern und deren Einverständnis erfolgte dort eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten Kinderlähmung sowie gegen Masern, Mumps, Hepatitis B und Meningokokken. Weitere Schulen sollen folgen. "Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Ende der Aktion alle Kinder in den Willkommensklassen erreicht haben werden", erklärte Giffey.
Liecke betonte: "Auch deutschstämmige Schüler haben immer häufiger keinen ausreichenden Impfschutz. Wir erarbeiten daher gerade ein Konzept, dass es uns bald ermöglicht, regelmäßig alle Schüler auf ihren Impfstatus zu überprüfen." Bisher habe es nur vereinzelte Infektionsfälle gegeben. Der Stadtrat plant eine zusätzliche Information für Eltern in Form einer CD oder DVD, die dem neu eingeführten Begrüßungspaket für Neugeborene beigefügt werden soll.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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