Christina Schwarzer lebt sich im Bundestag ein
Nicht nur die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD kommen etwas schleppend voran. Auch viele der Bundestagsabgeordneten müssen sich derzeit noch in Gelduld üben - und mit provisorischen Arbeitsplätzen Vorlieb nehmen. Christina Schwarzer (CDU) kann ihr Büro im Jakob-Kaiser-Haus nach einer Renovierung voraussichtlich erst im Dezember beziehen. In der Zwischenzeit heißt es für sie und ihre drei Mitarbeiter: improvisieren. "Wir arbeiten quasi im Schichtsystem, weil nur drei Schreibtische dort Platz haben", erzählt die neue Bundestagsabgeordnete.
Obwohl die Sitzungswochen des Bundestages frühestens Ende November beginnen, gibt es viel zu tun für die 37-Jährige, die zuvor 14 Jahre lang Bezirksverordnete in Neukölln war. Neben Antrittsbesuchen in Einrichtungen und Institutionen hat Schwarzer zurzeit viel Organisatorisches zu klären und knüpft Netzwerke für ihre politische Arbeit.
Gern würde sie in Zukunft den Ausschüssen Familie, Jugend, Frauen und Senioren sowie Verbraucherschutz angehören. Zum Beispiel will sie sich für eine gut verständliche Nährwert-Kennzeichnung aller Lebensmittel einsetzen.
"Falls ein Integrationsausschuss gebildet werden sollte, möchte ich auch in dem mitarbeiten", sagt die CDU-Politikerin. Denn seit sie in Neukölln die Einwanderungswelle von südosteuropäischen Sinti und Roma erlebt hat und die Probleme kennt, die damit einhergehen, beschäftigt Schwarzer dieses Thema sehr: "Die Kommunen und Länder können die finanziellen Mehrausgaben in den Bereichen Gesundheit und Bildung nicht mehr alleine stämmen. Auf Bundesebene müssen die Probleme mehr wahrgenommen werden."
Zu den Koalitionsverhandlungen mit der SPD hat Christina Schwarzer eine klare Meinung: "Lieber wäre ich mit den Grünen zusammengegangen." Die Vernunftehe mit der SPD, so fürchtet sie, werde beide Parteien an ihre Grenzen stoßen lassen. Innerhalb der CDU sieht sich die Bundestagsabgeordnete selbst zwar als konservativ, aus ihren Erfahrungen in Neukölln habe sie aber einen "sehr lebensnahen, liberalen Ansatz". "Nach Neukölln zu den Bezirkverordneten habe ich einen guten Draht, den ich auch behalten werde", verspricht Christina Schwarzer.
Für Neuköllner mit Fragen ist die Bundestagsabgeordnete regelmäßig im CDU-Büro in der Donaustraße 100 ansprechbar, zum ersten Mal am 2. Dezember von 16 bis 18 Uhr. Auch zweistündige Führungen durch den Bundestag bietet sie an.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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