Hauseigentümerin Beate Hauke erhielt die Ehrennadel des Bezirks

Beate Hauke will sich weiterhin mit ihrem Verein für einen lebenswerten Schillerkiez einsetzen. | Foto: Sylvia Richter
  • Beate Hauke will sich weiterhin mit ihrem Verein für einen lebenswerten Schillerkiez einsetzen.
  • Foto: Sylvia Richter
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Neukölln. Sechs Menschen, die sich für den Bezirk in besonderem Maße engagieren, wurden im Dezember mit der Neuköllner Ehrennadel ausgezeichnet. Eine von ihnen ist Beate Hauke, sie sich seit Jahren als verantwortungsbewusste Hauseigentümerin gegen den zunehmenden Verfall des Schillerkiezes einsetzt.

Im Schillerkiez kennt jeder das Gesicht von Beate Hauke. Dabei wohnt sie gar nicht hier, sondern in Heiligensee. Dennoch sind ihr jedes Haus dieses Kiezes sehr vertraut. Denn bis sie 1980 heiratete, hat die gebürtige Kielerin hier die 70er Jahre in ihrem Elternhaus in der Okerstraße verbracht. "Hier bin ich mitgewachsen und es bleibt immer mein Zuhause", sagt Hauke. So verwundert es nicht, dass sie sich, nachdem sie das Haus ihrer Eltern als Eigentümerin übernahm, für diese Heimat einsetzte. "Ende der 90er Jahre ging es hier derart bergab, dass ich Probleme hatte, Mieter für meine Wohnungen zu finden", erzählt die 60-Jährige. Sie störte sich am Sperrmüll, am Hundekot, an Graffiti und sinnlosen Zerstörungen und schloss sich 1995 einer Initiative aus Haus- und Wohnungseigentümern im Schillerkiez an, aus der sich 2003 der Verein Pro Schillerkiez gründete.

Im Laufe der Jahre mobilisierte Beate Hauke viele Menschen, sich verschiedenen Aktionen anzuschließen. Sie beteiligte sich an der Pflege von Baumscheiben, initiierte Sperrmüll- und Straßenreinigungsaktionen. Besonders den Hinterlassenschaften von Hund und Halter sagte sie den Kampf an, indem sie sich an der Herausgabe eines Leitfadens für "Hundehalter und Menschen ohne Hund" in deutscher und türkischer Sprache beteiligte. Auf Haukes Initiative hin bewarb sich der Verein 2009 für einen "Markt der Vielfalt" auf dem Herrfurthplatz. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der IHK Berlin prämierten das Konzept, der kulturell ausgerichtete Markt lief mit großem Erfolg von Mai bis Oktober desselben Jahres.

Unzählige Stunden hat Hauke hier an ehrenamtlicher Arbeit investiert und dabei auch den Marktverwalter Rainer Perske für einen kleinen, familiären Markt gewinnen können, der hier weiterhin geblieben ist. Als wäre dies alles noch nicht genug, hat sich die Gründungsstifterin der Bürgerstiftung Neukölln lange Zeit auch noch als Quartiersratmitglied betätigt.

Ihre Bemühungen sieht Beate Hauke inzwischen von Erfolg gekrönt: "Vieles hat sich geändert. Es gibt weniger Sperrmüll und Hundekot hier", findet sie. Dennoch will sie weitermachen, demnächst einen Vereinsraum in ihrem Haus für Anwohner als Treffpunkt zur Verfügung stellen. "Wir wollen mit den Bewohnern ins Gespräch kommen und so weiterhin den Kiez mit ihnen gestalten", hat sie sich vorgenommen.

Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 26× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 114× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 549× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.