Kleine Schauspieler entdecken Spaß an Sprache
Finanziert wird das Theaterprojekt vom Quartiersmanagement Ganghofer Straße. Montags nach dem Unterricht versammeln sich die Schüler im Musikzimmer der schule an der Stuttgarter Straße, um gemeinsam mit Schauspielerin Ulrike Düregger und Theaterpädagogin Alina Bongk für ihr Stück zu üben. Es sind Schüler der 1. bis 5. Klasse, die voller Eifer mit dabei sind. Ulrike Düregger arbeitet eigentlich in Prenzlauer Berg und begleitet dort eine afro-deutsche Spielgruppe. "Beide Theatergruppen haben etwas gemeinsam", meint sie, "die ethnische Vielfalt." Die elf kleinen Mitspieler an der Mörike-Schule gehören sechs Nationalitäten an. Alle sind in Berlin geboren, aber "sie bringen natürlich den kulturellen Hintergrund ihrer Familien mit in die Arbeitsgemeinschaft". Für die Schauspielerin ist es wichtig, "Klischees zu überwinden". Die Kinder sollen Spaß an der deutschen Sprache haben und über das gemeinsam Spiel ihre Sprachkenntnisse erweitern. Sie sind voller Eifer bei der Sache. Und vor dem Weihnachtsfest standen sie schon mit einem kleinen Programm auf der Bühne. Nun arbeitet die Theatergruppe nach einem Kinderbuch an "Nuri und der Geschichtenteppich".
Das ist die Geschichte eines Flüchtlingskindes. Für Ulrike Düregger die richtige Vorlage, denn die kulturellen Wurzeln ihrer Schützlinge reichen von Serbien über die Türkei bis nach Angola. Und so wie im Buch haben die Kinder einen Brief geschrieben. Sie erzählen einem Verwandten in der alten Heimat, was sie täglich in der Schule, zu Hause oder in ihrer Freizeit erleben. Dabei sitzen die kleinen Schauspieler auf einem Teppich und sprechen über die große Stadt Berlin. Nach den Winterferien soll das Theaterstück noch einmal vor Schülern, Lehrern und Eltern aufgeführt werden.
"Wir wollen mit den Kindern auch hinter die Kulissen eines richtigen Theaters blicken. Und so haben sie schon ein Theater in ihrer Nähe besucht, um den Profis bei der Arbeit zuzuschauen. Nach den Winterferien werden einige Kinder die Theater-AG verlassen, neue werden dazukommen. Die beiden Betreurinnen möchten so viele Kinder wie möglich für dieses Hobby begeistern, damit sie Spaß haben und ihre Neugier an der deutschen Sprache entdecken.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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