Mit der Biermarke "Quartiermeister" soziale Projekte unterstützen
Es war während seiner Examensarbeit, als der damalige Neuköllner Jurastudent Sebastian Jacob auf die ungewöhnliche Idee kam, etwas Angenehmes - wie das Biertrinken - mit einem guten Zweck zu verbinden. So entstand 2010 das erste in einer regionalen Brauerei hergestellte Bier, mit dem soziale und kulturelle Projekte gefördert werden. Anfangs belieferte er seine Kundschaft, einige Kneipen, Restaurants und Cafés in Neukölln und Kreuzberg, sogar noch mit dem Fahrrad. Heute ist Sebastian Jacob nicht mehr dabei, er ging aus beruflichen Gründen nach Stuttgart. Sein süffig-malziges Bier "Quartiermeister" wird nun per Pkw vertrieben und hat inzwischen in etwa 40 Läden Abnehmer gefunden. So auch im Café Rix neben dem Heimathafen an der Karl-Marx-Straße 141. "Das Bier ist noch nicht der Renner, verkauft sich aber nicht schlecht", sagt Michael Schönemann, Geschäftsführer vom Café Rix. "Vor allem die Idee, die dahinter steht, finden wir gut." Zu 100 Prozent wird der Gewinn vom Verkauf des Biers, der vier Euro pro Kasten beträgt, quartalsweise für Projekte ausgeschüttet, die sich zuvor online um die Mittel beworben haben. Der Verein gibt die Vorentscheidung an eine Jury mit Sozial-Experten ab, bevor sie zur Abstimmung auf die Homepage gestellt werden. Zwei Stimmen kann jeder vergeben. "Unsere Online-Abstimmung gibt es seit einem Jahr. In dieser Zeit stieg die Beteiligung von anfangs 600 auf über 5000 Menschen", freut sich David Griedelbach, einer von zwei Geschäftsführern des Non-Profit-Unternehmens, dem ein Verein angegliedert ist.
Zahlreiche Projekte in der ganzen Stadt hat dieser Verein mit seinem sozialen Bier schon gefördert, unter anderem die Schülerhilfe Rollberg des Fördervereins Morus 14 und die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Schilleria Mädchencafé. "Wir freuen uns über jede Stimme", sagt Vereinsmitglied Julia Luberichs. Die nächste Online-Abstimmung findet um den 10. August statt. Für die Zukunft wünscht sich der Verein nicht nur weitere Vertriebsstellen, sondern überlegt bereits, inwieweit die Idee auf ein anderes, nichtalkoholisches Produkt ausgeweitet werden könnte. David Griedelbach: "Wir sind schon im Gespräch mit Apfelsaftkeltereien."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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