Schüler engagieren sich für die Sauberkeit im Körnerkiez
Suzanne, Leonie und Murat sitzen am Dienstag Vormittag zur dritten und vierten Unterrichtsstunde nicht in ihrem Klassenzimmer. Ausgerüstet mit einer umweltfreundlichen Farbspraydose, markieren sie stattdessen Hundehaufen auf der gegenüberliegenden Gehwegseite der Peter-Petersen-Grundschule in der Jonasstraße. Und das mit großer Begeisterung, wie alle 296 Schüler der Einrichtung. In kleinen Gruppen sind die Kinder in Begleitung eines Erwachsenen in dieser Woche jeweils eine Stunde täglich im Körnerkiez unterwegs. Heute zählen Suzanne, Leonie und Murat allein auf dem Straßenabschnitt vom Körnerpark und bis zur Altenbraker Straße 207 Hundekothaufen."Wir haben schon die Hoffnung, dass sich etwas hier ändert, wenn den Leuten durch unsere Markierungen auffällt, wie viele Hundehaufen auf den Gehwegen liegen bleiben", sagt die 11-jährige Suzanne. Schon vor 16 Jahren wurde die Aktion "Attacke gegen Hundekacke" von der damaligen Schulleiterin Ruth Weber initiiert und wird nun alle zwei Jahre von deren Nachfolgerin Hildegard Greif-Groß weitergeführt. "Unsere Schüler beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Umweltschutz", sagt die Schulleiterin. Auch im Unterricht ist das Thema "Sauberkeit im Quartier" präsent. Die Schüler entwerfen und malen Transparente, die ihre Wünsche nach einer lebenswerten Umwelt widerspiegeln, kreieren eigene Rap-Tänze oder schreiben Gedichte.
Seit vier Jahren wird die Aktion vom Quartiersmanagement (QM) Körnerpark mit Mitteln des Programms Soziale Stadt finanziert und vom Multikulturellen NachbarschaftsGarten Neukölln im Rahmen des Projektes "Putzaktion im Körnerkiez" unterstützt. "Das Thema ist durchaus nachhaltig, denn die Kinder wachsen mit einem anderen Umweltbewusstsein auf", meint QM-Managerin Serpil Kücük. Krönender Abschluss der Aktionswoche war am 12. April eine Demonstration, die von der BSR mit Mehrwegbechern für die Getränke der Kinder auf der Abschlusskundgebung unterstützt wurde. Anwohner des Quartiers können die Schüler übrigens in ihrem wichtigen Anliegen unterstützen, indem sie vor ihrem Haus auf Sauberkeit achten.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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