Schüler erhalten Unterricht auf dem Tempelhofer Feld
Naturkundliche Beobachtungen im Freien sind eher eine Seltenheit im Unterricht. Nicht so in der Peter-Petersen-Grundschule. In der Lebensgemeinschaftsschule gehören Gespräch, Spiel, Arbeit und Feiern zu den Grundformen des Lernens. Themen wie Umwelterziehung und ein lebensnaher Umgang mit Werkstoffen sind daher fester Bestandteil des Unterrichts. Im neuen Projekt "M.I.N.T. grünes Klassenzimmer", das in diesem Schuljahr begonnen hat, können die Grundschüler nun regelmäßig ihren Forscher- und Bewegungsdrang im Freien ausleben. M.I.N.T steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mindestens einmal im Monat gehen die Lehrer mit ihren Schülern auf das Feld, um zu beobachten, den Wandel der Jahreszeiten zu erleben oder handwerklich zu arbeiten. "Unterricht im Freien macht Spaß", findet die siebenjährige Talulah. Zusammen mit ihren Mitschülern hat sie schon ein Insektenhotel und Drachen gebaut, Blumen ausgesät und Insekten gefangen. Für ihre Lehrerin Katharina Godglück steht fest: "Unsere Kinder wachsen früh in wichtige Themen wie Umweltschutz hinein und kooperieren gern in der praktischen Arbeit." Initiiert und unterhalten wird das Projekt vom Förderverein der Unesco-Projektschule. Vor zwei Jahren begannen die Vorbereitungen, seit diesem Schuljahr gibt es einen "Klassenraum" auf dem 1000 Quadratmeter großen Grundstück in der Nähe des Parkeingangs Oderstraße.
Aus zwei alten Überseecontainern, Recycling-Materialien und ausrangierten Fensterelementen erbauten Eltern einen 36 Quadratmeter großen Raum. "Unsere Kinder brauchen einen Rückzugsort, an dem sie etwas dokumentieren können", sagt Henning Stirner, Koordinator des Projekts. Bei der Finanzierung halfen der Lions Club Berlin-Sanssouci, Hapag Lloyd und Zapf Umzüge. Für die Pacht der Fläche und den Mitarbeiter Felix Leppla vom Bundesfreiwilligendienst benötigt der Förderverein derzeit noch 500 Euro.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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