Erinnerung an Elektropolis
Hochschule realisiert zeithistorisches Fassadenprojekt

Derzeit steht die KWO-Schrift auf dem Hof der Hochschule. | Foto: Ralf Drescher
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Mitte der 90er-Jahre war die Zeit des Kabelwerks Oberspree (KWO) vorbei. Eine Fassade auf dem Campus Wilhelminenhof soll künftig an die Industriegeschichte des Areals erinnern.

Vor zehn Jahren wurde die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) hier neuer Hausherr. Und dort setzt man auf Geschichtsbewusstsein. Im Rahmen einer Projektarbeit haben Studenten der Bereiche Museumskunde und Kommunikationsdesign ein 58 Meter langes und sechs Meter hohes Wandbild entworfen. Es soll künftig an der HTW-Fahrzeughalle mit Rollenprüfstand und Laboren an die Industriegeschichte der AEG-Fabriken erinnern.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts war die „Schöne Weyde“, wie das Spreeufer Jahrhunderte genannt wurde, zu Elektropolis geworden. Um 1900 wurden Kabel, Transformatoren und elektrische Schaltanlagen, später auch Elektroautos sowie Radio- und Senderöhren gefertigt. „Wir wollen der Geschichte des Standorts und den Menschen, die ihn geprägt haben, damit ein Denkmal setzen“, erklärt Gisela Hüttinger, Sprecherin der HTW.

Monatelang hatten Studenten in Archiven nach Unterlagen und historischen Fotos gesucht. Rund 50 Fotos werden an der Fassade die Geschichte von Elektropolis auch optisch dokumentieren. An der Fassade findet dann auch das alte Logo des Kabelwerks eine neue Bleibe. Der riesige Schriftzug „KWO“ musste im Februar aus Sicherheitsgründen mit einem Kran vom Dach geholt werden, es drohte Absturz. „Ein Teil des Logos wird in unser Fassadenprojekt integriert und sogar wieder leuchten“, verspricht Gisela Hüttinger.

Mit der Unteren Denkmalschutzbehörde ist das Projekt bereits abgestimmt. Die Fahrzeughalle selbst steht nicht unter Denkmalschutz, aber auf dem Gelände des früheren Kabelwerks müssen sich Veränderungen in das als Ensemble geschützte Areal einfügen. Mit einer Festveranstaltung zum 25. Jubiläum der Hochschulgründung am 24. Oktober soll das Fassadenprojekt der Öffentlichkeit übergeben werden.

Die andere Hälfte des alten KWO-Logos landet übrigens nicht auf dem Schrottplatz: Es wird im nahen Industriesalon an der Reinbeckstraße an 100 Jahre Kabelproduktion erinnern.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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