Interview mit dem Pankower Bürgermeister Matthias Köhne

Bürgermeister Matthias Köhne (SPD). | Foto: BW
  • Bürgermeister Matthias Köhne (SPD).
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Das Jahr hat begonnen. Sie halten die erste Ausgabe 2014 der Berliner Woche in den Händen. Über Erreichtes im zurückliegenden und Aufgaben für das neue Jahr sprach Berliner-Woche-Reporter Bernd Wähner mit dem Pankower Bürgermeister Matthias Köhne (SPD).

Was war 2013 und ist 2014 aus Ihrer Sicht die wichtigste Herausforderung für die Pankower Kommunalpolitik?

Matthias Köhne: Wir sind ein wenig Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden. Pankow zieht weiter an. Pro Jahr wächst der Bezirk um etwa 5000 Bürger. Diese brauchen nicht nur Wohnungen, sondern auch eine soziale Infrastruktur. An erster Stelle steht die wohnortnahe Versorgung mit Grundschulplätzen. Kitaplätze, Spiel-, Sport- und Grünflächen gehören auch dazu. Hierbei Schritt zu halten war und ist unsere größte Herausforderung.

Bei welchen bezirklichen Themen hat sich in den vergangenen zwölf Monaten Ihrer Meinung nach etwas nach vorn bewegt?

Matthias Köhne: Das Abgeordnetenhaus und der Senat haben endlich anerkannt, dass Pankow der Wachstumskern der Stadt ist. Für die notwendige Ausstattung mit Schulplätzen erhalten wir jetzt Unterstützung vom Land. Außerdem hat der Personalabbau im Bezirksamt ein Ende gefunden. Zum ersten Mal seit langer Zeit konnten wir im vergangenen Jahr viele frei gewordene Stellen von außen besetzen. Ein weiteres Thema: Nach der Einführung der Parkraumbewirtschaftung in großen Teilen von Prenzlauer Berg gab es insbesondere aus dem Bötzowviertel und weiteren angrenzenden Vierteln den Wunsch, auch hier Parkraumbewirtschaftungszonen festzulegen. Das konnte im vergangenen Jahr realisiert werden.

Bei welchen Themen würden Sie sich noch mehr Bewegung im Jahr 2014 wünschen? Wo hakt es noch?

Matthias Köhne: Ein wichtiges Thema bleibt die Entwicklung des ehemaligen Rangierbahnhofs am S-Bahnhof Pankow. 2014 muss endlich eine verbindliche Entscheidung getroffen werden, wie diese Fläche in Zukunft aussehen soll. Durch den neuen Schwung des neuen Vorsitzenden der Berliner Bäder-Betriebe hoffe ich, dass auch Bewegung in die Angelegenheit Schwimmhalle Wolfshagener Straße kommt. Und: Schön wäre es, wenn wir 2014 zumindest erfahren, wann tatsächlich die Fluglärmbelästigung für die Pankower aufhört.

Wie schätzen sie das bürgerschaftliche Engagement in Pankow im zurückliegenden Jahr ein? Wo würden Sie sich vielleicht noch mehr Engagement wünschen?

Matthias Köhne: Etwa ein Drittel der Pankower engagiert sich ehrenamtlich. Das ist zwar eine hohe Zahl, heißt aber auch, dass noch ein großes Potenzial für bürgerschaftliches Engagement vorhanden ist. Oft fehlt es in den Vereinen, Verbänden und Initiativen an jüngeren Leuten, die bereit sind, dauerhaft Verantwortung zu übernehmen. Das muss sich ändern.

Mit Blick auf 2014: Wo sehen sie Höhepunkte und Arbeitsschwerpunkte für den Bezirk Pankow und die Arbeit des Bezirksamtes?

Matthias Köhne: 2014 stehen zwei wichtige Jubiläen an. Am 9. November jährt sich zum 25. Mal der Fall der Mauer, der in unserem Bezirk am Grenzübergang Bornholmer Straße angefangen hat. Außerdem feiern wir 20 Jahre Städtepartnerschaften mit der polnischen Stadt Kolberg und der israelischen Stadt Ashkelon. Wichtigste Aufgabe für unseren Bezirk bleibt auch im nächsten Jahr, die Attraktivität Pankows zu erhalten und die mit dem Wachstum verbundenen Herausforderungen zu meistern.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 112× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 548× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 509× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 462× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 484× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.