In Bildung investiert: Nach der Ballettschule wird nun der Medienklub mezen saniert

Beim Rundgang durch die Ballettschule war auch der Kostümfundus zu besichtigen. Laut Olaf Höfer lagern hier 25 000 Kostüme. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Wo und wie öffentliche Gelder im Kiez sinnvoll investiert wurden und werden, konnten kürzlich Interessierte bei einem Kiezspaziergang im Gebiet Hosemann- und Erich-Weinert-Straße erfahren.

Eines der größten Bauprojekte der zurückliegenden Jahre in diesem Kiez ist die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik. Die renommierte Bildungseinrichtung in der Erich-Weinert-Straße 103 wurde seit 2008 in mehreren Abschnitten grundlegend erneuert. Sie erhielt ein neues Tanzsaalgebäude. Weiterhin entstand ein Internatsgebäude für die Schüler. Das eigentliche Schulgebäude wurde umfassend saniert. Das Land Berlin investierte über 24 Millionen Euro. Alle Bauarbeiten sind inzwischen abgeschlossen.

Diese Investition hat sich gelohnt. Davon konnten sich die Teilnehmer des Kiezspaziergangs unter Leitung der Abgeordneten Clara West (SPD) bei einem Rundgang überzeugen. „Man findet keine Stadt auf der ganzen Welt mit einer solchen Schule wie der unsrigen“, schwärmt Schulleiter Professor Ralf Stabel. Unter einem Dach befinden sich dort eine Grundschule, eine integrierte Sekundarschule, ein berufliches Gymnasium und eine Berufsfachschule. Hinzukommt noch ein Bachelor-Studiengang in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“.

„Derzeit lernen bei uns etwa 200 künftige Bühnentänzer und 100 Artisten“, so Stabel weiter. Die Qualität der Ausbildung hat sich herumgesprochen. „Unsere Schüler kommen aus der ganzen Welt, zurzeit aus 25 Ländern, von Australien bis zur USA“, so der Schulleiter. „Ein großer Teil kommt aber aus Berlin und Umgebung.“ Dass die tänzerische Ausbildung auf hohem Niveau stattfindet, dafür sorgt Professor Gregor Seyffert als künstlerische Leiter mit einem Team erfahrener und profilierter Tanzpädagogen.

Die Führung der Kiezbewohner durch die inzwischen fertiggestellten Schul- und Internatsgebäude übernahm Olaf Höfer. Er ist quasi das Urgestein dieser Schule. „Ich begann 1964 mit zehn Jahren als Ballettschüler“, sagt er. „Und ich fühle mich hier immer noch wohl.“

Eine umfassende Sanierung hat indes ein sehr altes Gebäude gegenüber der Ballettschule noch vor sich: das Medienkompetenzzentrum Pankow (mezen) in der Hosemannstraße 14. Das über 100 Jahre alte Gebäude war von Anfang an über alle Gesellschaftssysteme hinweg für Jugendarbeit genutzt worden. Seit einigen Jahren beherbergt es das mezen, dessen Träger die gemeinnützige Gesellschaft WeTek ist.

In diesem Haus finden vormittags Workshops für Schulklassen zum Umgang mit modernen Medien statt. Es laufen auch Berufsförderungsprojekte. Nachmittags wird das Haus als Medien-Jugendclub genutzt. So modern die Ausstattung ist, so marode ist die bauliche Hülle. „Wir nutzen zwar das Gebäude, aber das Haus gehört dem Bezirksamt“, so WeTek-Geschäftsführerin Christine Scherer.

Weil es inzwischen so marode ist, beschloss der Jugendhilfeausschuss der BVV, dass es endlich saniert werden soll. Es gelang dem Bezirksamt, Mittel aus dem Förderprogramm städtebaulicher Denkmalschutz zu bekommen. Und nun wird alles recht schnell gehen. Scherer: „Wir räumen das Haus bis zum 31. Juli komplett leer und ziehen an Ausweichstandorte. Danach beginnt am 1. August gleich die Sanierung.“

Diese wird für die Bauleute eine Herausforderung. Mittels energetischer Sanierung soll das Gebäude fit für die Zukunft gemacht werden. Aber alles ist mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Vorgesehen ist, dass das mezen nach 14 Monaten Sanierung und Umbau im Herbst 2017 wieder eröffnen kann. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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