SPD und Grüne wollen Flächen suchen: Freigabe kostet Geld und Personal
In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und des Umweltausschusses machte sich die SPD-Verordnete Sabine Burk für das Grillen stark. Dieses Bedürfnis gebe es nun mal gerade in der warmen Jahreszeit. Wer jedoch nicht über einen Balkon oder einen Garten verfüge, könne sich diesen Wunsch nicht erfüllen. Stadtplanungsstadtrat Martin Lambert (CDU) hielt dem entgegen, dass es in Reinickendorf seit dem Jahr 2000 aus guten Gründen ein allgemeines Grillverbot auf öffentlichen Plätzen gebe. Grünflächenamtsleiter Rüdiger Zech erinnerte daran, dass seine Leute auf Grillgesellschaften gestoßen waren, die ganze Lämmer gegrillt hätten. Zudem nutzten die Griller keineswegs nur ausgewiesen Flächen. Mitgebrachte Geräte hätten die Grünflächen in erheblichem Umfang geschädigt.
Zech schätzte, dass die Aufwendungen des Bezirks für Säuberung und Instandsetzung an einem warmen Wochenende bis zu 13 000 Euro betragen könnten. Lambert wies zudem darauf hin, dass auch die Kontrolle von Grillplätzen Personal erfordere. An den Flughafensee, an dem illegal gegrillt werde, gehe das Ordnungsamt nur, wenn es von einer Hundertschaft der Polizei begleitet werde. Eine einzelne Doppelstreife des Amtes könne gar nichts ausrichten.
Der SPD-Verordnete Thorsten Koch entgegnete, dass es heute an 19 Orten in Berlin legale öffentliche Grillstellen gebe. In den von Zech genannten Zahlen könnten auch Summen für die alltägliche Pflege der Grünflächen enthalten sein.
Der B90/Grüne-Verordnete Andreas Rietz, schlug vor, Kriterien zu erarbeiten, nach denen das Bezirksamt einige Grünflächen für das Grillen aussuchen könne. Der Bürgerdeputierte Horst Uecker schlug vor, Grillen als eine Art bürgerschaftliches Engagement zu betreiben. Ein Verein könne vielleicht ein solches Angebot machen, und zugleich für einen ordnungsgemäßen Ablauf sorgen. Die SPD will einen neuen Antrag erarbeiten.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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