Trödelmärkte: Ordnungsamt kontrollierte Händler und notierte Falschparker
Eine kleine Traube von Menschen hat sich am Stand eines Händlers auf dem Lidl-Parkplatz versammelt. Der Mann ist nicht erfreut über das Interesse. Ein Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht hat schon vor einer Viertelstunde festgestellt, dass der Mann offenbar mit Neuware handelt. Das ist auf Trödelmärkten verboten. Und der Amtsmitarbeiter kennt seinen Kunden: "Bei einer früheren Kontrolle hat er schnell die Neuwaren in sein Auto gepackt, als wir einen anderen Stand kontrollierten." Jetzt soll er sein Fahrzeug öffnen, damit die Bezirksamtsmitarbeiter sehen können, ob es auch jetzt wieder als Lager für Ware dient, die hier verboten ist. Doch er weigert sich. Nachdem die Bezirksamtsleute die Polizei gerufen haben, mischt sich ein Mitarbeiter des Marktbetreibers ein: Die Beamten dürften nur mit einem Durchsuchungsbeschluss ins Auto sehen. Als ein Polizist erklärt, dass er den besorgen würde, ist das Auto dann doch bald offen - nur wenig gefüllt mit Ware.
Die Kontrollen auf den Märkten dienen nicht einfach der Umsetzung von Verwaltungsvorschriften. Dass Stände, die "Lebensmittel in den Verkehr bringen", einen abwaschbaren Boden, zum Beispiel eine PVC-Plane nutzen, sowie warmes und kaltes Wasser vorrätig haben, dient schlicht der Hygiene. Zugleich sind die Kontrollen aber auch ein Versuch des Amtes, die Anwohner vor Belästigung durch die Märkte zu schützen, wie der für das Ordnungs- und Gewerbeamt zuständige Stadtrat, Martin Lambert (CDU), betont. Ihn erreichen immer wieder Beschwerden über Lärm und zugeparkte Straßen (wir berichteten).
Bei einer Kontrolle im April wurden auch schon mal 100 Falschparker-Tickets verteilt. Und auch am sehr heißen 21. Juli machen seine Mitarbeiter diese Beobachtung: Fahren Falschparker weg, die gerade ein Ticket bekommen haben, wartet schon der nächste Autofahrer auf die frei werdende Lücke.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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