Zehn Jahre Schulstation an der Reginhard-Schule
"Die Installation einer Schulstation war das Beste, das dieser Schule passieren konnte", sagte die Erzieherin Susanne de Bastion am Rande der Feierlichkeiten. "In diesem Kiez benötigen die Kinder, aber auch ihre Eltern ganz viel Hilfe, die von Schule und Jugendamt allein in meinen Augen nicht mehr geleistet werden kann." Susanne de Bastion gehört von Beginn an zum Team der Schulstation und leitet heute zusammen mit der Sozialpädagogin Regina Werk diese Einrichtung. Kindern und Eltern gleichermaßen Hilfe anzubieten, ihnen möglichst früh Wege aufzuzeigen, ist der Schwerpunkt ihrer Arbeit. Enge Kooperation mit dem Jugendamt, dem sozialpädagogischen Dienst und der Schulpsychologie seien dabei unerlässlich. "Unsere Aufgaben im Umgang mit den Eltern werden immer vielfältiger: Wir helfen Müttern und Vätern, die schlecht oder gar nicht lesen und schreiben können. Ich habe aber auch schon Mütter in ein Frauenhaus begleiten müssen", berichtete Susanne de Bastion.
In einem neuen Projekt der Schulstation dreht sich alles um die Familie: In "Kulturelle Begegnungen" sollen Kinder und ihre Eltern aus Osteuropa stärker gefördert werden. Es gebe im Kiez immer mehr Familien aus Bulgarien, Rumänien oder Mazedonien - teilweise auch Roma-Familien - die der deutschen Sprache überhaupt nicht mächtig sind. Um ihnen die Integration zu erleichtern, wurde dieses Projekt mit Sprachkursen, die vom Quartiersmanagement Letteplatz gefördert werden, initiiert.
Abschließend blickte Susanne de Bastion auf ihr zehnjähriges Schaffen zurück und erklärte, woraus sie Kraft und Energie schöpft: "Das Schöne an unserer Arbeit ist, wenn einem nach Jahren ein junger Mensch gegenübertritt, von dem man weiß, dass er als Kind nur unter dem Tisch gesessen hat und zu Hause unendlich viele Probleme hatte. Und dieser Mensch sagt mir dann: Ich habe einen Lehrberuf, ich mache nebenbei mein Fachabitur. Und ich wollte mich dafür bei ihnen bedanken."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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