Entscheidung in den letzten Minuten

Der Nordberliner SC (gelb) - hier beim 7:3-Derbysieg gegen den 1. FC Lübars - steigt in die Berlin-Liga auf. | Foto: Michael Nittel
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Reinickendorf. Das Saisonfinale in der Berlin-Liga, der höchsten Spielklasse der Hauptstadt, war voller Spannung: Denn vor dem letzten Spieltag am 16. Juni waren noch sechs Fußballteams, unter ihnen die Füchse Berlin, vom Abstieg bedroht.

Die Reinickendorfer konnten sich durch einen fulminanten 4:1-Erfolg gegen Stern 1900 retten. Türkiyemspor muss nach einer 2:4-Niederlage beim VfB Hermsdorf absteigen. "Meine Mannschaft hat den Sieg gewollt und ihn sich mit Leidenschaft erkämpft", sagte Füchse-Coach Torsten Lindhammer. Seine Mannschaft war mit der schlechtesten Ausgangssituation in dieses Saisonfinale gegangen, da sie gegen die Gäste aus Steglitz, immerhin Tabellendritter, unbedingt gewinnen mussten. Nach 78. Minuten hatte es noch 1:1 gestanden. Erst in den letzten zwölf Minuten der Partie machten Mbiakop Kamga, Florian Hube und Abdullah Karacorluoglu mit ihren Toren den Erfolg und den Klassenerhalt perfekt.

Allerdings ist noch eine Frage offen: Ob Torsten Lindhammer auch in der kommenden Saison der Coach der Füchse Berlin sein wird, steht momentan noch nicht fest. Dafür wird Jörg Schmidt definitiv Trainer beim VfB Hermsdorf bleiben und damit in sein 18. Jahr als Coach bei den Rot-Weißen gehen. Noch im April hatte Schmidt seine Zukunft offen gelassen. Doch zum damaligen Zeitpunkt ließ er bereits durchblicken, dass ihm die Arbeit mit seiner jungen und engagierten Truppe unheimlich viel Freude bereitet.

Wie toll Einstellung und Moral der Hermsdorfer sind, zeigte sich auch am letzten Spieltag gegen Türkiyemspor. Obwohl es für den VfB um nichts mehr ging und ein Großteil des Teams bereits die geplante Saisonabschlussfahrt nach Mallorca angetreten hatte, setzte sich eine "Notelf" gegen die Gäste aus Kreuzberg durch.

Neben den Füchsen und dem VfB Hermsdorf wird in der neuen Saison auch der Nordberliner SC wieder in der Berlin-Liga antreten: Die Heiligenseer sicherten sich durch den zweiten Tabellenplatz in der Landesliga 2. Abteilung den Aufstieg. Dabei hatte Coach Hans-Joachim Gehrmann über die gesamte Spielzeit hinweg stets tief gestapelt, um seine junge Mannschaft nicht unnötig in Zugzwang zu bringen.

"Wir haben überhaupt keinen Druck. Andere können reden und sich zu Favoriten erklären. Wir schauen von Spiel zu Spiel und sehen am Ende, wo wir gelandet sind", hatte Gehrmann noch vor Beginn der Rückrunde gesagt. Wenn man die überwiegend jungen Spieler langsam und kontinuierlich weiterentwickle, würde sich zwangsläufig der Erfolg einstellen. Mit 21 Siegen, drei Remis und nur vier Niederlagen gelang letztlich bereits jetzt die Rückkehr in die Berlin-Liga. Aber auch im Erfolg bleibt Gehrmann sachlich: "Wir sind aufgestiegen und haben unser Ziel damit erreicht."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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