Bahnfläche am Werdauer Weg soll entwidmet werden
Die Fraktion der SPD hatte in die Februar-Sitzung einen Antrag eingebracht, wonach sich das Bezirksamt dafür einsetzen soll, dass die Fläche "mit der Zielstellung der Ansiedlung von kleinteiligem Handwerk und Gewerbe" als Gewerbegebiet ausgewiesen wird. Konkret geht es um das Grundstück, das sich zwischen Werdauer Weg und Wannseebahn (S1) vom Sachsendamm bis zur Rubensstraße zieht. Die Entlassung aus Bahnbetriebszwecken biete die Chance, so der Antrag, "dringend benötigte Flächen für Handwerk und kleines Gewerbe" zu schaffen. Der Verordnete Christoph Götz erklärte, dass es darum gehe, "frühzeitig ein Zeichen zu setzen, bevor andere Begehrlichkeiten entstehen". Ganz so fix wird es wohl nichts: Der Piraten-Verordnete Michael Ickes beantragte die Überweisung in den Stadtentwicklungsausschuss. Dort wird der Antrag voraussichtlich im März behandelt. Wie groß der Einfluss auf die Planung überhaupt wird, ist unklar. Denn für die Aufstellung eines Bebauungsplans ist hier ausnahmsweise die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zuständig. Der frühere Stadtrat für Stadtentwicklung Bernd Krömer (CDU) hatte das Planungsrecht an das Land abgegeben, weil die Geschichte des Ortes durchaus kompliziert ist. Denn es gibt bereits einen Bebauungsplan für die Ansiedlung von Gewerbe. Der wurde nach dem Krieg von den Alliierten erlassen und scheint nicht rechtssicher zu sein. Zudem kann ein Bebauungsplan erst wirksam werden, wenn das Eisenbahn-Bundesamt die Entlassung aus Bahnbetriebszwecken erwirkt hat. Das, so heißt es beim Bezirksamt, sei dort zwar in Vorbereitung. Eine Prognose darüber, wie lange das Verfahren dauern könnte, gibt es allerdings nicht. Es scheint also, als könnten sich die Bezirksverordneten für ihre Diskussion Zeit nehmen.
Die SPD fordert auch, zu klären, ob auf der Fläche ein Rad- und Fußweg zwischen S-Bahnhof Schöneberg und Rubensstraße eingerichtet werden könnte.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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