Bundespolizei spendet 90 Schlafsäcke für Obdachlose
Vielleicht war es einfach so was wie eine Eingebung, als Ralf Schönberner bei der Polizei und der Bundeswehr nach Schlafsäcken gefragt hat. "Ich habe mir gedacht, dass es ja zufällig klappen könnte", sagt der Einrichtungsleiter der "WoTa" in Schöneberg unter Trägerschaft des Unionhilfswerks. Tatsächlich hatte die Bundespolizei in Potsdam gerade 90 neuwertige Schlafsäcke übrig und hat sie den obdachlosen Besuchern der Tagesstätte gespendet. Erst kürzlich fuhr Schönberner gemeinsam mit zwei Stammgästen und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Tagesstätte nach Potsdam, um die Säcke abzuholen. "Das Treffen war sehr angenehm und auch unsere Besucher fanden, dass das Gespräch auf Augenhöhe stattgefunden hat", sagt der Einrichtungsleiter. "Wir haben einen Teil der Spende erst mal zwischengelagert und geben sie nach und nach an diejenigen aus, die die Schlafsäcke wirklich für die Nacht brauchen", sagt Schönberner.
Rund 50 Menschen kommen jeden Tag in die Wohnungslosentagesstätte, die erst vor Kurzem von der Hohenstaufen- in die Gustav-Freytag-Straße umgezogen ist. Nicht nur Obdachlose bekommen hier eine warme Mahlzeit, sondern auch Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht und von Armut betroffen sind. Sie können hier auch duschen und sich pro Tag bis zu drei Teile aus der Kleiderkammer nehmen.
Doch hier leeren sich die Regale derzeit entsprechend der sinkenden Temperaturen. "Wir brauchen neben Geld- dringend auch Kleiderspenden", sagt Schönberner. Weil der größte Teil der Besucher männlich sei, sei speziell Herrenkleidung Mangelware. "Wir rufen auch immer wieder dazu auf, dass Menschen uns ihre gebrauchte Unterwäsche spenden", so der Einrichtungsleiter. Der Großteil der Spender denke, dass ja niemand eine alte Unterhose oder die ausgemusterten Socken haben wolle. "Aber unsere Besucher brauchen natürlich auch Unterwäsche."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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