Bezirkspolitiker teilen Sorgen der Musikschullehrer
Hauptkritikpunkt der Musikschullehrer ist die neue Einzelstundenabrechnung. Nach den Vorgaben des Senats soll sie die bisherigen Monatshonorare für alle freiberuflichen Musikschullehrer in Berlin ersetzen. Die Spandauer Honorarkräfte befürchten, dass ihr Einkommen damit weiter sinken könnte. Zwar wurden die Tarife erhöht, doch die kommen nach Ansicht der Musikschullehrer viel zu spät. Bezirkspolitiker teilen die Sorgen der Lehrer und fordern faire Arbeitsverhältnisse. "Wir wollen, dass die Musiklehrer eine feste Stelle und einen Tarifvertrag erhalten", fordert etwa SPD-Fraktionschef Christian Haß. Arbeitnehmerrechte wie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz und Alterssicherung seien einzuhalten. "Werden diese Punkte nicht berücksichtigt. wird das die Musikschulen, auch die Spandauer, schwächen", so Haß.
Verständnis für betroffene Honorarkräfte hat auch die CDU-Fraktion. "Doch leider haben weder die Bezirksverordneten noch das Bezirksamt Einfluss auf die neuen Verträge", sagt Thorsten Schatz, bildungspolitischer Sprecher. Denn die Vorgaben kämen direkt vom Senat. Dennoch sollten die Honorarkräfte für ihre gute Arbeit zu fairen Bedingungen entlohnt werden und die Kurse bezahlbar bleiben, so Thorsten Schatz.
Für die Alternative Liste - B90/Grüne (GAL) fördern die neuen Honorarverträge unsichere Beschäftigungsverhältnisse und Altersarmut. "Sie sind unanständig und müssen zurückgenommen werden", sagt der Bezirksverordnete der GAL, Christoph Sonnenberg-Westeson. Damit die Zukunft der Musikschulen langfristig gesichert werden könne, sollte sich die Bildungssenatorin an dem vom Landesmusikrat Berlin erarbeiteten "Masterplan Musikschule" orientieren. Dieser sieht vor, 80 Prozent der freiberuflichen Musikschullehrer in Berlin fest anzustellen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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