Weltweit die meisten Einsätze
ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 31“ feiert sein 35-jähriges Dienstjubiläum

Berlins Rettungshubschrauber „Christoph 31“ ist mit bis zu zehn Flügen täglich einer der meisteingesetzten Rettungshubschrauber der Welt. Hier holt der fliegende Notarzt eine Patientin aus dem Lazarus-Heim. Der Hubschrauber wartet in der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße. | Foto:  Dirk Jericho
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  • Berlins Rettungshubschrauber „Christoph 31“ ist mit bis zu zehn Flügen täglich einer der meisteingesetzten Rettungshubschrauber der Welt. Hier holt der fliegende Notarzt eine Patientin aus dem Lazarus-Heim. Der Hubschrauber wartet in der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße.
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Der Gelbe Engel „Christoph 31“ vom ADAC fliegt seit 35 Jahren über Berlin. Die ADAC-Luftrettung feiert das Jubiläum aufgrund steigender Corona-Zahlen mit einer Schwerpunktwoche zu „Christoph 31“ auf ihren Social-Media-Kanälen und einem virtuellen Tag der offenen Tür am 29. Oktober.

Schwere Verkehrsunfälle oder Verletzungen beim Sport, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Atemnot – wenn jede Minute zählt, werden die ADAC-Rettungshubschrauber alarmiert. Die gemeinnützige ADAC-Luftrettung, ein Tochterunternehmen der ADAC-Stiftung, betreibt mehr als 50 Rettungshubschrauber an 37 Standorten. Der Berliner Gelbe Engel „Christoph 31“ ist seit Jahren der Rekordheli. Mit mehr als 80.000 Alarmierungen in 35 Jahren gehört er zu den meisteingesetzten Rettungshubschraubern der Welt.

2021 flog „Christoph 31“ 2195 Einsätze. Auch wenn die Einsatzzahlen wegen Corona etwas zurückgingen, bleibt der Berliner Luftretter vom Typ Airbus Helicopter H135 P3 Deutschlands Rekordflieger. Im Städteranking der gelben Christophs folgen 2021 die Stationen Koblenz (2111) und Wittlich (2036) in Rheinland-Pfalz vor Ochsenfurt (1891) und Straubing (1775) in Bayern. In den Jahren 2016 bis 2018 hob die Berliner „Christoph 31“-Crew sogar zu weit über 3000 Notfällen ab. 2016 gab es 3511 Einsätze. Damit ist „Christoph 31“ der Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Luftrettungseinsätzen pro Tag.

Die Besatzungen des ADAC-Rettungshubschraubers haben bis heute Zehntausende Menschen in Berlin und Brandenburg notfallmedizinisch versorgt – und vielen das Leben gerettet. Die Einsätze in der Stadt sind eine besondere Herausforderung, „weil Starts und Landungen inmitten von Häuserschluchten und belebten Straßen zu den schwierigsten überhaupt gehören“, sagt Frédéric Bruder, Chef der ADAC-Luftrettung.

Christoph 31 im Einsatz vor der Gedächtniskirche. | Foto: ADAC/Stephan Bartsch
  • Christoph 31 im Einsatz vor der Gedächtniskirche.
  • Foto: ADAC/Stephan Bartsch
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Berlins Gelber Engel ist seit 2002 auf dem Charité-Campus „Benjamin Franklin“ in Steglitz stationiert. „Mit der Indienststellung des ersten zivilen Rettungshubschraubers für Berlin hat die ADAC-Luftrettung vor 35 Jahren Pioniergeist bewiesen“, betont Frédéric Bruder zum Jubiläum. Denn als die Crew des ADAC-Rettungshubschraubers am 13. Oktober 1987 ihren Dienst antrat, stand noch die Mauer. Der Helikopter war am Flughafen Tempelhof stationiert. Die Maschine stand bis zur Wende unter US-Flagge und durfte nur von Amerikanern geflogen werden. „Christoph 31“ 1987 nach Tempelhof zu bekommen, war nicht so einfach. Der Heli musste damals auf einem Tieflader nach West-Berlin transportiert werden, weil das Gebiet der DDR nicht überflogen werden durfte.

Der Hubschrauber und seine Crew sind von Sonnenaufgang, frühestens 7 Uhr, bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Zur Crew gehören Pilot, Notfallsanitäter und Notarzt. Die vier Piloten und die Notfallsanitäter der Steglitzer Luftrettungsstation „Christoph 31“ sind beim ADAC angestellt. Die Notärzte kommen vom Charité-Campus „Benjamin Franklin“ und stehen in ihren Schichten zum Abflug bereit. Bis zum Start nach Alarmierung dauere es maximal zwei Minuten, sagt ADAC-Sprecher Jochen Oesterle.

In Brandenburg hat die ADAC-Luftrettung drei Rettungshubschrauber. In Perleberg ist „Christoph 39“ stationiert. Von der Doppelstation in Senftenberg starten „Christoph Brandenburg“ und „Christoph 33“. Die Station in Senftenberg ist eine der modernsten Deutschlands und gleichzeitig die größte der 37 Stationen.

Größte Luftrettungsorganisation Europas

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung ist mit 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und werden immer über die Notrufnummer 112 angefordert. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz beträgt rund 30 Minuten. Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen fast 1300 Menschen, darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter und 130 Techniker.

Beim virtuellen Tag der offenen Tür am 29. Oktober werden erstmals drei Videos über den Alltag der Gelben Engel präsentiert: „Vorstellung der ADAC-Luftrettungsstation Christoph 31“, „Im Einsatz mit Christoph 31“ und ein 360-Grad-Rundgang durch den Hubschrauber und über den neuen Landeplatz der Station. Weitere Infos auf luftrettung.adac.de.

Berlins Rettungshubschrauber „Christoph 31“ ist mit bis zu zehn Flügen täglich einer der meisteingesetzten Rettungshubschrauber der Welt. Hier holt der fliegende Notarzt eine Patientin aus dem Lazarus-Heim. Der Hubschrauber wartet in der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße. | Foto:  Dirk Jericho
Christoph 31 im Einsatz vor der Gedächtniskirche. | Foto: ADAC/Stephan Bartsch
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Dirk Jericho aus Mitte

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