15 neue Stolpersteine an neun Standorten

Diese beiden Stolpersteine erinnern an Frieda und Siegfried Cohn. Sie wohnten in der Schützenstraße 49 und wurden von den Nazis deportiert und ermordet. | Foto: K. Menge
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  • Diese beiden Stolpersteine erinnern an Frieda und Siegfried Cohn. Sie wohnten in der Schützenstraße 49 und wurden von den Nazis deportiert und ermordet.
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Steglitz. Am Sonnabend, 14. November, sind in Steglitz 15 Stolpersteine an neun Orten im Bezirk von dem Künstler Gunter Demnig verlegt worden. Die Aktion wurde vom Netzwerk Erinnerungskultur des Kirchenkreises Steglitz initiiert.

Das Netzwerk recherchiert seit vielen Jahren zu jüdischen Menschen, die im Bezirk lebten und zu Zeiten des Nationalsozialismus verfolgt und deportiert wurden. Es werden Kontakte zu den Angehörigen der NS-Opfer geknüpft, Geld gesammelt, Stolpersteinpaten gesucht und die Angehörigen zur Stolpersteinverlegung eingeladen.

Katrin Rudolph, Pfarrerin und Vorsitzende des Netzwerks Erinnerungskultur im Kirchenkreis Steglitz freut sich über die große Eigenständigkeit, mit der die Stolpersteinpaten die Veranstaltungen vorbereiten. Gerade bei der aktuellen Verlegung hätten sich Paten sehr aktiv engagiert, so Rudolph. „In einem Fall wollte jemand wissen, ob Menschen aus seinem Wohnhaus deportiert wurden und dieser hat schließlich die gesamte Mieterschaft mobilisiert“, sagt Katrin Rudolph.

In einem anderen Beispiel hätte ein Lehrer, der bereits mit Schülern ein Stolpersteinprojekt durchgeführt hat, Freunde und Bekannte für die Finanzierung eines weiteren Steins gewinnen können. Und ein drittes Beispiel: Eine Stolpersteinpatin hat Kontakt zu den Angehörigen von Ludwig, Elsa und Horst Emil Abraham aufgenommen, die am 4. März 1943 in Auschwitz ermordet wurden. Daraufhin haben 18 Familienmitglieder aus Israel entschieden, zur Gedenkfeier in die Schönefelder Straße 15 nach Berlin zu reisen.

Neben den drei Steinen für die Familie Abraham, wird an folgende Menschen mit Stolpersteinen erinnert. Alle wurden Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung: Estella Marchand – Attilastraße 73, Anna und Karel Schuck – Halskestraße 41, Johanna Böhm – Birkbuschgarten 15, Franziska Albu und Emma Freystadt – Kühlebornweg 16, Frieda und Siegfried Cohn – Schützenstraße 49, Rosa Ebert – Schützenstraße 2, Gustav und Toni Stolper – Englerallee 25, Friedrich L. Epstein – Argentinische Allee 20. KM

Diese beiden Stolpersteine erinnern an Frieda und Siegfried Cohn. Sie wohnten in der Schützenstraße 49 und wurden von den Nazis deportiert und ermordet. | Foto: K. Menge
Ein Stolperstein erinnert an Rosa Ebert, die in der Schützenstraße 2 lebte. Sie wurde von den Nazis ermordet. Foto: K. Menge | Foto: K. Menge
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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