Letkiss, Ententanz und Hip-Hop
Die Tanzschule Keller feiert in diesem Jahr ihr 50-jähiges Bestehen

Karola und Sebastian Keller führen die Tanzschule Dieter Keller an der Rheinstraße seit dem Jahr 2017.  | Foto: Foto: Keller
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  • Karola und Sebastian Keller führen die Tanzschule Dieter Keller an der Rheinstraße seit dem Jahr 2017.
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Ob Walzer, Boogie-Woogie, Hip-Hop oder Tango Argentino: seit einem halben Jahrhundert bringt die Tanzschule Keller den Berlinern das Tanzen bei. Ein Grund für das traditionsreiche Familienunternehmen, dieses Ereignis mit einer großen Gala zu feiern.

1970 gründeten Dieter Keller und seine Frau Monika die Tanzschule Dieter Keller in dritter Generation. Monika Keller brachte den Berliner alle möglichen rhythmischen Schritte bei. Damals zählten noch La Bostelle, Letkiss und Casatschock zu den beliebtesten Partytänzen. Aber auch der Ententanz gehört in diese Kategorie und stand auf dem Programm der Tanzschule, die genau genommen auf eine viel längere Geschichte zurückblickt.

In Geschichtsbüchern stößt man immer wieder auf den Namen „Keller“, wenn es ums Tanzen geht. „Das Institut für Polka und Walzer aus dem Hause Keller gab es schon 1875“, sagt Monika Keller (73). Der Grundstein für die traditionsreiche Tanzschule wurde 1928 gelegt, als Richard Keller die ersten Tanzkurse anbot. Seither ist die Tanzschule in Familienbesitz und folgt der Philosophie: Tanzen ist eine Leidenschaft und eine Lebenseinstellung.

Vor 50 Jahren unterrichteten die Kellers fünf Standard- und fünf Lateinamerikanische Tänze. Aber die passionierten Tanzlehrer zeigten sich immer auch flexibel, wenn es um Modeerscheinungen ging. „Als 1978 der Film Dirty Dancing rauskam, wollten alle wie Patrick Swayze und Jennifer Grey tanzen“, erinnert sich Monika Keller. Und auch daran denkt sie zurück: Anfangs durften die Damen auf keinen Fall in Hosen erscheinen, für die Männer galt Anzug- und Krawattenzwang. Etikette war Ehrensachen.“

„Heute gibt es diese Benimmkorsetts nicht mehr“, sagt Sebastian Keller. Er führt seit 2017 gemeinsam mit seiner Frau Karola, Tochter von Monika Keller, das Unternehmen. Inzwischen werden auf sechs Tanzflächen über 100 Kurse pro Woche angeboten – vom Windeltanz für ab Zweijährige über Hip-Hop 40+ bis zur Seniorendiscothek. Und wer sich beim Hochzeitswalzer nicht blamieren möchte, kann einen Hochzeitskurs belegen.

Tanzen geht bei den Kellers übrigens auch allein. Es gibt ein umfangreiches Angebot zum Tanzen ohne Partner. Dazu gehören Kurse im orientalischen Tanz oder Linedance. Im Kurs Tanzfit werden rhythmische Gymnastik und unterhaltsames Tanzen kombiniert. „Tanzen heute ist eben auch ein analoger Treffpunkt, um etwas für die Gesundheit zu tun und soziale Kontakte zu pflegen“, sagt Karola Keller.

Einen großen Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen Berlins hinaus erlangte die Tanzschule Keller auch durch Großveranstaltungen in den 1970er-Jahren. In der Deutschlandhalle richtete sie Welt- und Europameisterschaften im Tanzsport aus. Aber auch der Auftritt im ZDF machte die Kellers bekannt, als Monika Keller auf der IFA Berlin vor einem Millionenpublikum Thomas Gottschalk und Günther Jauch Tanzunterricht gab. Fast hätte es die Tanzschule, die immerhin zu den fünf ältesten in Deutschland zählt, wieder ins Fernsehen geschafft. „Das ZDF wollte seinen Dreiteiler ,Ku'damm 56' bei uns drehen. Aber dazu hätten wir ja die Schule schließen müssen“, sagen die Kellers. Doch das wollten sie ihren Kunden nicht antun.

Seit 1999 befindet sich die Tanzschule Dieter Keller in der Rheinstraße. 2018 kam das Studio Teltow dazu. Jährlich werden Tanzreisen in den sonnigen Süden angeboten oder Sommernachts- und Wintergalas im Palais am Funkturm gefeiert.

Das Jubiläum begeht die Tanzschule am Sonnabend, 21. März, im Conventioncenter des Estrel Berlin, Sonnenallee 225, mit einer großen Gala. Zu Live-Musik gibt es Auftritte der Deutschen Meister im Formatinstanz, Live-Shows der Keller-Tanzlehrer und eine Luftakrobatik-Show. „Und es wird ganz viel getanzt“, verspricht Sebastian Keller. Karten für die Gala gibt es auf www.keller-gala.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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