Drei Stolpersteine für Holocaust-Überlebende
Die drei Steine erinnern an Rafael und Johanna Perez, geborene Bender und deren Sohn Heinz. Die Enkelin und Tochter Michal Perez kam eigens aus der israelischen Partnergemeinde von Steglitz, Kiryat-Bialik, nach Berlin, um der Verlegung beizuwohnen. Schüler der Wilhelm-Ostwald-Schule am Immenweg hatten zur Familiengeschichte recherchiert und schilderten die Biografien der Familienmitglieder.
Michal Perez errinnerte an ihren blinden Großvater Rafael, der als musikalisch begabtes Kind 1904 von Bulgarien nach Berlin geschickt wurde, um eine gute Ausbildung zu erhalten. Sie berichtete, wie sich ihr Großvater in ihre Großmutter verliebte und sie vom Protestantismus zum Judentum übertrat.
Ihre Erinnerungen galten schließlich ihrem 2010 verstobenen Vater Heinz, der von seinen Eltern 1938 nach Palästina geschickt wurde, während die Großeltern selbst ein Jahr später nach England ausreisen konnten. Nur so entkamen sie dem sicheren Tod im Konzentrationslager.
Die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Perez ist das erste Kooperationsprojekt der AG Stolpersteine an der Markus-Gemeinde und der Wilhelm-Ostwald-Schule. Weitere sollen folgen. Dabei sollen die Schüler unter anderem befähigt werden, selbst zu Schicksalen jüdischer Familien zu recherchieren, die in der NS-Zeit in der Markusgemeinde gelebt und später deportiert und ermordet wurden.
Inzwischen gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen Schule und Gemeinde. Die Wilhelm-Ostwald-Schule übernimmt die Finanzierung der drei Stolpersteine. Die Schüler haben in ihrer Schule das Geld gesammelt. Zukünftig werden sie sich nun um die Pflege der Steine kümmern. Weitere gemeinsame Projekte sind in Planung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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