Bürger & Verwaltung beraten über Verkehrsberuhigung

Beim Vor-Ort-Termin machten Anwohner Verantwortlichen des Bezirksamtes und der Verwaltung die Situation in ihrer Straße deutlich. | Foto: K. Menge
  • Beim Vor-Ort-Termin machten Anwohner Verantwortlichen des Bezirksamtes und der Verwaltung die Situation in ihrer Straße deutlich.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. Seitdem das Einkaufszentrum Boulevard eröffnet hat, ist die Treitschkestraße keine Durchgangsstraße mehr. Das macht sich zwar bei den Anwohnern positiv bemerkbar, doch jetzt sind sie von einer ständig zugeparkten Straße genervt.

Trotz Verkehrsschild "Verkehrsberuhigte Zone" fahren die meisten Autofahrer mit erhöhtem Tempo durch die Straße, und an die Parkverbote hält sich auch niemand. Überall, wo Platz ist, werden Fahrzeuge von Kunden des Boulevard Berlin geparkt. Im Jahr der Eröffnung des Einkaufszentrums mussten innerhalb von nur acht Monaten 1500 Strafzettel verteilt werden. "Dabei gibt es ein großes Parkhaus mit über 850 Parkplätzen, wo für 3,50 Euro pro Tag geparkt werden kann", ärgert sich Anwohner Peter Janzon.

Bei Ordnungsamt und Polizei ist das Problem bekannt. Mitunter sind die Beamten mehrmals täglich im Einsatz und verteilen Knöllchen. Die erhoffte nachhaltige Wirkung bleibt jedoch aus. "Die Kontrollen reichen nicht aus", so Janzon. Er erinnert an den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom Februar dieses Jahres. Demnach sollte das Bezirksamt verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung prüfen und schließlich auch umsetzen lassen. Bis heute sei jedoch nichts passiert. "Die Prüfung ist nicht abgeschlossen und somit auch keine Maßnahme umgesetzt", ärgert sich der Anwohner und veranlasste einen Vor-Ort-Termin mit Zuständigen aus dem Bezirk.

An Ort und Stelle konnte sich Ralf Lehmann-Tag, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, davon überzeugen, dass die Verkehrsschilder "Verkehrsberuhigter Bereich" nicht groß genug seien. "Das können wir relativ kurzfristig ändern", so Lehmann-Tag. Diese Maßnahme sei jedoch die einzige, die sich auf die Schnelle umsetzen lässt. Bauliche Veränderungen wie Bodenwellen oder Straßeneinengungen müssten durch das Tiefbauamt geprüft und genehmigt werden.

Auch der Vorschlag, zusätzliche Halteverbots- und Tempo-30-Schilder anzubringen, hört sich zwar unkompliziert an, ist aber nicht zulässig. "Das wäre eine doppelte Regelung, denn nach dem vorhandene Verkehrsschild sind sowohl Schrittgeschwindigkeit angeordnet als auch das Parken nur in den gekennzeichneten Flächen erlaubt", erklärt Lehmann-Tag. Ebenso wenig sei es möglich, die Straße nur für Anlieger offen zu halten. "Anlieger ist jeder, der ins Einkaufscenter will. Das bringt also auch nichts." Ideen der Anwohner wie die Installation einer Schranke wurden genauso verworfen wie eigene Vignetten.

"Die einzig wirksame Möglichkeit ist die Schließung der Straße für den Fahrzeugverkehr", sagt Peter Janzon. Dazu müsste jedoch die Straße entwidmet werden, erklärt Stadtrat Michael Karnetzki (SPD). Das sei ein langwieriger und komplizierter Prozess. Zudem würde es bedeuten, dass auch die 17 Anwohnerparkplätze wegfallen. Also muss auch geklärt sein, ob eine Sperrung der Straße dem Wunsch aller Anwohner entspricht.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 833× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 821× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 516× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.012× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.903× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.